„Das ist ein guter Anfang“
Torsten Brendahl ist Fachlehrer für WAT/Technik am Max-Steenbeck-Gymnasium und als Fachberater WAT im südlichen Bereich des Schulamts Cottbus für fachbezogene Lehrerfortbildungen und die Kontakte zur Wirtschaft zuständig. Er begleitete das Pilotprojekt mit großer Begeisterung.
Wie sieht Ihr Fazit aus, passt Gymnasium und Handwerk zusammen?
Ich war absolut positiv überrascht. Die Praxiswochen waren sehr gut organisiert. Wir haben im BTZ beste Bedingungen vorgefunden. Die Schüler konnten Fähigkeiten trainieren und neue Talente entdecken. Ich halte das für einen sehr wertvollen Beitrag in der Berufsorientierung. Die Schüler konnten Handwerksberufe praktisch ausprobieren und hinterfragen.
Dennoch: Wollen Gymnasiasten nicht lieber studieren?
Die Schüler haben es hier verstanden: Gymnasium muss nicht automatisch Studium heißen. Das Klischée hält sich leider immer noch. Dabei bietet das Handwerk heute ebenso gute Karrierechancen. Fachausbildung, Meisterstudium, einen Kaufmann draufsatteln, die eigene Firma leiten – und sehen, was man täglich schafft. Davon haben die Schüler hier ein klares Bild erhalten.
Welche Gewerke haben die Schüler kennengelernt?
Es war eine immense Vielfalt. Mechatronik, Elektrik, Holzbearbeitung, Metallbearbeitung, Kunstsoff, Heizungs- und Steuerungstechnik. Das können wir in der Schule in diesem großen Umfang nicht bieten. Ein Schüler sagte hinterher, dass er erstaunt war, wie fest der Werkstoff Metall ist. Das waren spannende Erfahrungen. Eine Umfrage unter 75 Schülern hat verdeutlicht, dass die Schüler eine Karriere im Handwerk als Alternative zum Studium wahrgenommen haben. Das ist ein guter Anfang, der fortgesetzt werden muss.