Seite 17 - lausebande-02-2013

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zur Geburt wurden dadurch die Zahnkronen der
Schneidezähne beinahe vollständig und die Ba-
ckenzähne bereits zur Hälfte mineralisiert. Fast
unvorstellbar, aber auch die bleibenden Zähne
werden schon zu diesem Zeitpunkt vorbereitet. Im
Zeitraum zwischen dem dritten und vierten Monat
der Schwangerschaft bildet sich aus der Zahnleis-
te eine Ersatzzahnleiste. Dort entwickeln sich die
bleibenden Frontzähne sowie die Backenzähne.
Bei diesen kleinen Backenzähnen und den Front-
zähnen handelt es sich um Ersatzzähne. Im Gegen-
satz dazu spricht man bei den großen Backenzäh-
nen von Zusatzzähnen, da diese keine Milchzähne
ersetzen, sondern später zusätzlich hinzukommen.
Die meisten anderen Entwicklungen in der Mund-
höhle vollziehen sich erst weit nach der Geburt.
Die bleibenden Zähne werden zum Beispiel erst
kurz bevor sie durchbrechen mineralisiert. Zeit-
lich betrifft das eine große Spanne: Zwischen dem
ersten und dem siebten Lebensjahr. Noch länger
benötigen die Zahnwurzeln für ihre Entwicklung:
Erst mit dem 18. Lebensjahr sind die Wurzeln fertig
ausgebildet. Eine Ausnahme stellen die der Weis-
heitszähne dar.
Vom ersten bis zum letzten Zahn
Die Zahnentwicklung ist für die meisten Eltern erst
mit dem eigentlichen Zahnen von Interesse. Waren
die Kleinen bis dahin noch süße Engel, geht der
Spaß dann erst richtig los. Dabei dringen die Zähne
aus dem Kiefer in die Mundhöhle. Diese Entwick-
lung verläuft in zwei Phasen, den sogenannten
Dentitionen. Die erste Phase beginnt ungefähr im
sechsten Lebensmonat des Kindes und ist mit circa
zweieinhalb Jahren abgeschlossen. Das bedeutet,
dass in diesem Alter alle Zähne Kontakt zu ihrem
jeweiligen Gegenpart haben. In diesem Abschnitt
bilden sich die Milchzähne. Dabei handelt es sich
lediglich um Richtwerte. Sie müssen sich keine Ge-
danken machen, wenn Ihr Kind den ersten Zahn
bereits im dritten, vierten Lebensmonat oder erst
mit einem Jahr bekommt. Das erste kleine Milch-
zähnchen von insgesamt zwanzig ist bei den
Vom Nichts zum Zahn
Im Normalfall haben die meisten Men-
schen Zähne. Ob strahlend weiß oder
schief gewachsen – unabhängig vom Aussehen
der Zähne, sie sind in den meisten Mündern natur-
gemäß vorhanden. Doch wie entwickeln sich die
kleinen Mäusezähne im Kindermund, bis sie dann
zum Ursprung erwachsener Ängste und Minder-
wertigkeitskomplexe werden?
Das Fachwort für „Zahnentwicklung“ heißt Odon-
togenese. Schon im Mutterleib werden frühzeitig
die Grundlagen für die Entwicklung und Ausbil-
dung der Zähne gelegt. Zwischen der sechsten
und siebten Schwangerschaftswoche bildet sich
bei dem noch ungeborenen Kind die Zahnleiste
heraus. Die Grundlage dafür bilden sogenannte
Epithelzellen. An der frisch angelegten Zahnleiste
bilden sich Zahnkeime. Diese sind ihrerseits die
Grundlagen für die späteren Milchzähne. Eben-
falls noch vor der Geburt – im vierten bis fünften
Schwangerschaftsmonat entwickeln sich die soge-
nannten Zahnhartsubstanzen. Darunter versteht
man im Einzelnen den Zahnschmelz, den Wurzel-
zement und das Zahnbein. Noch bevor das Kind
seinen ersten Schrei herausbrüllen kann, hat die
Mineralisierung der Milchzähne begonnen. Bis
Redaktion: Coline Erdmann (zwei helden), Foto links: Steffen Schwenk (light-impression.de)
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