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Die größte Herausforderung für solche großen Ak- tionen, bei denen nicht nur eine Handvoll Bäume gepflanzt wird, ist das Finden einer geeigneten Fläche. „Wir sind ständig auf der Suche nach ent- sprechenden Flächen“, bestätigt Olaf Kroggel. Er ist Projektleiter bei der Stiftung Wald für Sachsen und begleitet immer wieder Aufforstungen. Das zuneh- mende Interesse am Thema Klimawandel hilft auch der Stiftung: „Wir spüren seit etwa zwei Jahren ein deutlich wachsendes Interesse, solche Aktionen zu unterstützen, sei es durch finanzielle Spenden oder durch die Bereitschaft, mit anzupacken.“ Und auch die neue sächsische Landesregierung hat das Thema als wichtig erkannt und den Baum- schutz im Koalitionsvertrag verankert: „Wir sichern und erhöhen den Baumbestand in Sachsen. Dazu werden bis zum Jahr 2030 mindestens 50 Millionen Bäume sowohl im Staatswald als auch – unterstützt durch Förderung – im Privat- und Körperschafts- wald, als Stadt- und Straßenbegleitgrün und als Neuanpflanzungen zur Walderneuerung und -meh- rung gepflanzt.“ So werden Sie selbst aktiv Wer nun Lust bekommen hat, selbst eine Baum- pflanzaktion zu initiieren, braucht zunächst Un- terstützer: „Aktive Helfer sind wichtig“, sagt Silvio Thieme, der in Wiednitz eine Baumpflanzaktion gestartet hat. Gemeinsam mit der Kita seines Soh- nes sorgte er dafür, dass an einer stark vom Sturm dezimierten Allee, neue Apfelbäume gepflanzt wur- den. Die Kinder, die mit Eifer zur Schaufel griffen, haben die Patenschaft für ihre Bäume übernommen und besuchen sie im Rahmen von Projekten Spezial :: Seite 35 An den bisherigen Aktionen in Hoyerswerda be- teiligte sich auch der zwölfjährige Lukas Czaja aus Weißwasser. Er startete im vergangenen Jahr die Initiative „10.000 Bäume für die Lausitz“. Statt zu demonstrieren, will er lieber aktiv werden und Bäu- me fürs Klima pflanzen. Dazu hat der Zwölfjährige sogar ein Maskottchen entworfen und ist jetzt als Erdmännchen ERDI regelmäßig in der Lausitz un- terwegs, um Pflanzaktionen zu unterstützten und für seine Idee zu werben. Was das Engagement auch einzelner Kinder bewirken kann, zeigt das Beispiel von Felix Finkbeiner, der als Viertkläss- ler mit dem Bäumepflanzen begann und heute der größten Baum-Initiative der Welt vorsteht: Plant for the Planet (siehe Seite 37). 10.000 Bäume für die Lausitz, 50 Mio. für Sachsen Die Aktionen zum Einheitstag reihen sich ein in eine Vielzahl weiterer Projekte in der Region. So will die Gemeinde Raddusch im Spreewald an- lässlich ihres 725-jährigen Jubiläums ebenso viele Bäume pflanzen. Das Unternehmen Cottbusver- kehr wird in diesem Jahr etwa drei Dutzend Bäume pflanzen für im vergangenen Jahr abgeschlossene Abos. Damit trägt das kommunale Verkehrsunter- nehmen – und dessen Kunden – gleich doppelt zu mehr Nachhaltigkeit und sauberer Luft bei. Die Schüler des Leon-Foucault-Gymnasiums aus Hoy- erswerda wollen die erste klimaneutrale Schule Sach- sens werden, indem sie 10.000 Bäume pflanzen. 2.500 Bäume sind bereits in der Erde. ImSommer kam sogar Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig zu den Schülern, um die Aktion zu unterstützten. Foto links: Erdi alias Lukas Czaja beim Pflanzen eines Baumes – 10.000 sollen es mal werden. © Ralf Lange Foto rechts: Anlässlich des Einheitsbuddelns im Herbst 2019 pflanzten enviaM-Mitarbeiter 375 Bäume. Einen von ihnen brachte Josephine Schlodder mit ihrer Tochter in die Erde. © enviaM »

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