lausebande-02 -2021

sene klagen dann oft über Gliederschmerzen und fühlen sich schlapp. Mit jedem Infekt trainiert der Körper des Kindes und erweitert so seinen Erfah- rungsschatz im Umgang mit unliebsamen Eindring- lingen. Die Senkung des Fiebers ist also zunächst bei einer Körpertemperatur unter 39°C nicht unbe- dingt notwendig, vorausgesetzt, es besteht keine Neigung zu Fieberkrämpfen. Den ganz Kleinen macht schon ein Schnupfen schwer zu schaffen. Sie können noch nicht so richtig die Mund- und Nasen- atmung steuern und das Trinken funktioniert mit verstopfter Nase überhaupt nicht. Nach Absprache mit dem Kinderarzt ist hier besonders nachts der Einsatz von milden Nasentropfen speziell für Säug- linge unvermeidlich. Auch Naseputzen können die Kleinen nicht und mögen es gar nicht, wenn es ein anderer für sie tut. Vorsichtiges Herausdrehen des Sekrets aus beiden Nasenlöchern mit Hilfe eines schmalen Wattestäbchens oder die Anwendung eines Sekretsaugers schafft schon Erleichterung. Je nach Alter des Kindes ist auch der Einsatz einer Kochsalzlösung ratsam. Dafür wird 1g Salz in 100 ml abgekochtem Wasser aufgelöst. Zum einen hilft es der Pflege der Nasenschleimhäute, man kann damit aber auch sehr gut das Sekret ausspülen, sofern sich das Kind auf diese Prozedur einlässt: Mit einer sauberen (am besten ausgekochten) Pipette einer verbrauchten Nasentropfenflasche die gut abge- kühlte Kochsalzlösung aufnehmen, das Kind auf die Seite drehen, die gesamte Menge der Lösung in der Pipette in das untere Nasenloch geben und das Köpfchen dann leicht nach vorn drehen, so dass alles wieder rauslaufen kann. Größeren Kindern können Dampfbäder mit Kamille oder Eukalyptus das Atmen erleichtern. Wegen der Unfallgefahr sollte dies nur unter Aufsicht geschehen. Bei allergischer Neigung sollte auf Anwendungen mit Kamillenblüten verzichtet werden. Jede Erkältung bedarf der genauen Beobachtung durch die Eltern: Ob die Symptome länger als üblich (etwa eine Woche) bleiben, ob es schlimmer wird, z.B. mit Luftnot, ob Eiter in den Sekreten enthalten ist. Wenn das Kind immer wieder die Hände an einem oder beiden Ohren hat, ist auch das ein Zeichen, unbedingt zum Kinderarzt zu gehen. Aus harm- losen grippalen Infekten können durchaus andere Krankheiten entstehen. Dazu gehören Bronchitis, Nasennebenhöhlen- oder Mittelohrentzündungen. Insbesondere bei Säuglingen ist der Arztbesuch www.netzwerk-gesunde-kinder.de immer der sicherste Weg, um die Gesundheit zu schützen, denn die Kleinsten sind besonders empfindlich. Verhindern lässt sich die Erkältungszeit nicht, denn trockene Heizungsluft und schlechtes Wetter för- dern nicht die Bewegungslust. Überheizte Räume tun ein Übriges. Neben regelmäßigem Durchlüften ist auch das Aufhängen von feuchten Tüchern oder frisch gewaschener Wäsche eine Möglichkeit, die Raumluft feucht zu halten. Trotzdem ist der Aufenthalt draußen gesund. Bewegung fördert die Abwehrkräfte und draußen gut „eingepackt“ mit wettergerechten Schuhen, macht selbst die kalte Jahreszeit zum Abenteuer. Dr. med. Torsten Karsch, Chefarzt Kinder- und Jugendmedizin Klinikum Dahme-Spreewald GmbH Lübben – Königs Wusterhausen Für Sie vor Ort in Cottbus, Dahme-Spreewald, Elbe-Elster, Oberspreewald Lausitz, Spree-Neiße und allen anderen Landkreisen Netzwerkfamilie werden oder Familien ehrenamtlich begleiten ... Aktuelles :: Seite 7

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