lausebande-02 -2021
Titelthema :: Seite 77 digitale Konzepte ausgebaut und genutzt werden, um wenigstens das Wechselmodell zu ermöglichen. Der Bundeselternrat hätte sich ebenfalls mehr En- gagement während des Sommers gewünscht. Leh- rer hätten konsequent auf den möglichen erneuten Online-Unterricht vorbereitet werden müssen. Für viele Eltern ist die Doppelbelastung Homeoffice/ Homeschooling weiter die große Herausforderung. In vielen Familien kämen finanzielle Engpässe hinzu durch Kurzarbeit oder Lohneinbußen durch Quarantäne. „In der Folge entwickeln sich Exis- tenzängste bei den Eltern, die bei einer rückläufi- gen Wirtschaft in der Folge von Arbeitslosigkeit bedroht sind.“ Der Bundeselternrat fordert daher konkrete Vorga- ben, wie der Unterricht auch in Pandemie-Zeiten abgesichert werden kann. Die Forderungen des Bundeselternrats: • Nutzung freier Sporthallen, Tagungsräume von Ho- tels oder Gemeinde-Zentren für Schulklassen, um denKontakt mit anderenKlassen einzuschränken. • Die Zahl der Schulbusse sollte erhöht werden, um Überfüllung zu vermeiden. • Die Schulzeiten könnten variiert und gestreckt werden, um die Anzahl der Schüler in den Schulen zu entzerren. • Schriftliche Prüfungen sind verstärkt durch mündliche zu ersetzen und den Schülern mehr Wahlmöglichkeiten bei Prüfungsthemen zu geben, damit aus dem versäumten Unterricht keine Nachteile entstehen. Evt. sollte das ce, zu zeigen, welche Vorteile es bringt, wenn Un- terricht mit digitalen Medien gestaltet wird, wenn alle Beteiligten sich mit der Technik auskennen und vor allem aber auch alle wissen, wie sie mit der Masse an Informationen, die sie über das In- ternet erhalten, umgehen müssen und wie diese zu bewerten sind.“ Auch ihr Brandenburger Kollege Jan Alexy vom Landeselternrat sieht in der stärkeren Digitalisie- rung der Schulen Vorzüge: „Die Nutzung digitaler Medien hätte viele Vorteile für die Schüler. Das beginnt bei der digitalen Medienerziehung der Kinder, könnte zu einer höheren Motivation führen und die individuelle Förderung nach dem persön- lichen Lernstand ermöglichen.“ Außerdem ließe sich so in Phasen von Quarantäne oder längerer Krankheit der Unterricht absichern. Bis zum flächendeckenden Einsatz digitaler Ele- mente im Unterricht müssten allerdings noch eini- ge Hürden genommen werden. An vielen Schulen fehlt noch immer die technische Ausstattung, hier hat der Landeselternrat eine klare Forderung an die Landesregierung: „Der Digitalpakt muss rei- bungslos und unbürokratisch umgesetzt werden.“ Das aktuelle Antragsprozedere sei viel zu lang- wierig. Jene Schulen, die andere Plattformen als die vom Land bereit gestellte Schulcloud nutzen, müssten von der Regierung ebenfalls entsprechend unterstützt werden. Gerade beim Datenschutz gebe es noch offene Fragen. Für die aktuelle Situation fordert der Landeseltern- rat, für die Klassen 1 bis 4 so bald wie möglich Prä- senzunterricht zu ermöglichen. Ab Klasse 5 sollten » „Die Hauptprobleme sehen wir aktuell im Grund- schulbereich. Hier haben wir derzeit fast alle Kinder zu Hause und die Eltern werden wieder zu Lehrkräften – oft parallel zum eigenen Home-Office. Das ist für viele Familien eine große Belastung.“ Jan Alexy, Vorstand Landeselternrat Brandenburg
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