lausebande-02 -2021
Titelthema :: Seite 78 Verschieben der Prüfungstermine in Betracht gezogen werden. • Bundesweit konkrete Inzidenzzahlen festlegen, bei denen Präsenz-, Wechsel- oder Fernunter- richt stattfinden muss, damit sich Länder und Regionen besser orientieren können. • Die Forcierung des Netzausbaus und Ausstat- tung aller Schulen mit digitalen Endgeräten, denn das ist in Zeiten von Schulschließungen die einzige Möglichkeit, die SchülerInnen zu unterrichten. Das sagen die Schüler Die Schüler selbst sind ebenfalls wenig glücklich mit der Situation. „Das Homeschooling ist weiter anstrengend und keine einfache Aufgabe“, sagt Joanna Kesicka, Vorsitzende des sächsischen Lan- desschülerrats. Im Vergleich zum Frühjahr gebe es durchaus einige Verbesserungen. So sei die Lern- plattform Lernsax mit weiteren Funktionen ausge- stattet worden. Es gab erste Online-Fortbildungen für Lehrer. Doch die verbliebenen Baustellen sind ungleich größer, so Kesicka: „In der Krise ist ganz deutlich geworden, dass Sachsen in der Digitali- sierung vieles verschlafen hat.“ Noch immer gebe es Schüler ohne Endgeräte oder Schüler, die in Gebieten mit nicht ausreichendem WLAN leben. „Die vom Land bereitgestellte Plattform Lernsax funktioniert immer noch nicht. Und das ist am Ende Unterrichtsausfall. Die Regierung muss jetzt die Voraussetzungen schaffen, damit Homeschoo- ling tatsächlich funktioniert.“ Mit Blick auf den Digitalpakt mahnt sie an, dass man allein mit der technischen Ausstattung noch keinen modernen Mit Laptops für die Schüler, Yogaübungen via Bildschirm und Video-Meetings gehört die Senftenberger Schlausitz-Grundschule Georg Heinisus von Mayenburg zu den digitalen Leuchttürmen in der Lausitz. Klassenraum schafft. Die nächsten erforderlichen Schritte seien Fortbildungen für Lehrer und Medi- enpädagogik für Schüler. Die Bundesschülerkonferenz sieht die weiter an- dauernden Schulschließungen mit Sorge, gerade in Hinblick auf drohende psychische Folgen für Kinder und Jugendliche sowie zur Vorbeugung häuslicher Gewalt: „Die aktuelle Situation birgt viele Gefahren für die Schülerinnen und Schüler. Wir dürfen gerade jetzt niemanden vergessen. Das Kindeswohl darf nicht mit in den Lockdown ge- hen!”, fordert Dario Schramm, Generalsekretär der Bundesschülerkonferenz. Bereits Mitte Dezember forderte die Bundesschü- lerkonferenz daher eine Öffnung der Schulen nach den Weihnachtsferien – auch bei nicht sinkenden Infektionszahlen. Über ein Wechselmodell solle man zumindest die jüngeren Schüler bis Klasse 6 und die Abschlussklassen wieder zeitweise an der Schule unterrichten. Doch weder Land noch Bund haben die vergangenen Wochen – ja nicht einmal die Zeit seit dem Frühjahr – genutzt, um ein effek- tives und vor allem funktionstüchtiges Wechselm- odell zu konzipieren. Dass man die Schulen und Kitas durchaus trotz des aktuellen Pandemie-Geschehens offen lassen könnte und sollte, zeigen nicht nur die Erfahrun- gen aus dem Frühjahr. Mehrere Studien belegen die fatalen Folgen für zumindest einen Teil der Kinder. Das zeigt auch ein Blick ins Ausland. An- dere europäische Staaten haben sehr viel strengere Lockdown-Regeln als wir bisher in Deutschland
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