lausebande-02 -2021

Titelthema :: Seite 80 In Sachsen stehen die Lehrer derzeit vor der zusätz- lichen Herausforderung, dass die vom Land bereit- gestellte Plattform Lernsax nur mangelhaft funkti- oniert. Daher gehört zu den wichtigsten Forderun- gen der GEW Sachsen, dass die Plattform endlich stabil läuft. „Im Zweifel muss das über einen An- bieterwechsel sichergestellt werden“, sagt Gewerk- schaftsvertreter und Lehrer Michael Hoyer. Zu den weiteren Forderungen der GEW gehört ein breit- flächiges Fortbildungsangebot für den Umgang mit den vom Land bereit gestellten Plattformen Schullogin und LernSax. Hier sieht Michael Hoyer große Versäumnisse: „Noch immer sind viele Kol- legen mit diesen Systemen überfordert. Es gab seit dem Frühjahr zu wenig Schulungsangebote, hier sind wir als GEW eingesprungen. Das Thema wird jetzt langsam von der Landesregierung in Angriff genommen, aber noch viel zu sporadisch.“ Immer- hin seien im Vergleich zum ersten Lockdown nun fast alle Schulen mit einem Zugang ausgestattet und Eltern und Schüler würden die grundlegen- den Funktionen von LernSax beherrschen. Nichts- destotrotz könne digitaler Fernunterricht nur dort stattfinden, wo die technischen Voraussetzungen gegeben sind und da gebe es noch immer viele Lü- cken im Freistaat, beklagt Hoyer die schleppende Umsetzung des Digitalpakts. Der Deutsche Lehrerverband hat sich zuletzt klar gegen erneute Schulschließungen ausgespro- chen. Stattdessen fordert er einen bundesweit einheitlich Hygienestufenplan, der in Abhängig- keit vom regionalen Infektionsgeschehen klare Vorgaben beispielsweise zur Maskenpflicht und zum Wechselunterricht macht. Dazu aber müss- ten die digitalen Lernplattformen der Länder aus- gebaut werden, allen Schülern ein niedrigschwel- liger Internetzugang ermöglicht werden und es brauche mehr Personal. Gute Beispiele machen Schule: So funktioniert Distanzlernen Wir haben uns umgeschaut, wo sich tolle Konzepte für den digitalen Fernunterricht finden. Dass die- ser schon für Grundschüler umsetzbar ist, zeigt ein Blick nach Senftenberg an die Schlausitz-Grund- schule Georg Heinisus von Mayenburg. Aber wir schauen auch über den Lausitzer Tellerrand. Der von der Robert-Bosch-Stiftung vergebene Deutsche Schulpreis würdigt in diesem Jahr innovative Kon- zepte für das Lernen in der Corona-Krise. Fast 370 Schulen haben sich beworben, 121 haben es in die Vorauswahl geschafft. Wir stellen drei von ihnen vor. Auffallend aber wenig überraschend ist, dass unter diesen Leuchttürmen viele freie Schulen in privater Trägerschaft sind. Wie so oft sind sie bei den Themen modernes Lernen und Schule der Zu- kunft besser aufgestellt. Wobei wir ausdrücklich darauf hinweisen möchten, dass es auch öffentli- che Schulen mit innovativen Konzepten gibt. Ent- scheidend ist das Engagement des Kollegiums, aber auch der Eltern. Schlausitz-Grundschule Georg Heinisus von Mayenburg, Senftenberg OT Brieske Als an den Digitalpakt noch nicht mal zu denken war, spielte an der privat betriebenen Schlausitz- Grundschule im Senftenberger Ortsteil Brieske Kreide schon keine Rolle mehr. „Computer und Laptops nutzen wir bereits seit mehr als zehn Jah- ren“, berichtet Madlen Haß, Geschäftsführerin des Schulträgers Lausitzer Bildungsträger gGmbH. Die Kinder lernen Grundkenntnisse wie Lesen, Sch- „Bezogen auf die technische Ausstattung der Schu- len kommt die Pandemie zehn Jahre zu früh. Wenn an der Schule kein Breitband anliegt, dann nützt auch die Cloud-Lösung nichts. Da ist in den vergan- genen Jahren viel verschlafen worden.“ Günther Fuchs, Landesvorsitzender der GEW Brandenburg

RkJQdWJsaXNoZXIy MTcxMjA2