lausebande-02 -2021

Titelthema :: Seite 81 Fortbildungen der Lehrer genutzt. Auch das Eltern- Feedback aus der ersten Schließzeit im Frühjahr wurde ausgewertet. Damals hatte man den digita- len Unterricht nur für die höheren Klassen anbie- ten können. Derzeit können alle Schüler von der 1. bis zur 6. Klasse die Möglichkeit nutzen – voraus- gesetzt, die Eltern verfügen zu Hause über die tech- nischen Voraussetzungen. In den wenigen Fällen, wo das nicht gegeben ist, finden sich individuelle Lösungen, die Lehrer bringen die Aufgaben bei- spielsweise persönlich vorbei. Der Fernunterricht funktioniert also gut. Nichtsdestotrotz wünscht sich Madlen Haß, dass sie alle Kinder bald wieder persönlich in der Schule begrüßen kann: „Es ist viel schöner, wenn wir die Kinder hier vor Ort ha- ben. Und auch den Kindern fehlt das Miteinander.“ Leonardo Da Vinci Campus Nauen Für den Leonardo Da Vinci Campus ist es nicht die erste Teilnahme am Deutschen Schulpreis. Bereits 2018 hatte es die Schule in die Endrunde geschafft. Kein Wunder: Der Campus, der Kindern einen durchgängigen Bildungsweg von der Kita bis zum Schulabschluss ermöglicht, setzt von Beginn an auf modernes, mediengestütztes Lernen und gilt in Brandenburg als Leuchtturm. Klassischen Frontalunterricht findet man hier nicht mehr. Selbst die starren Fächergrenzen, wie man sie sonst vom Stundenplan kennt, werden hier zuneh- mend aufgehoben. Stattdessen wird Projektarbeit groß geschrieben. Die Schüler erarbeiten sich ein neues Thema nach einer Einleitungsphase fächer- übergreifend und möglichst selbständig in kleinen Teams. „Durch den Einsatz digitaler Medien wurde der Projektunterricht unheimlich gestärkt, Ide- reiben und Rechnen mit Hilfe interaktiver White- boards und spezieller Lernsoftware. Bereits Erst- klässler haben die Möglichkeit, Lernwerkstätten am Computer zu nutzen. Ältere Schüler erarbeiten sich über Kindersuchmaschinen individuell ein Thema und lernen so den verantwortungsvollen Umgang mit digitalen Medien. Die Sorge, dass die Kinder zu viel Zeit am Bildschirm verbringen, ist allerdings unbegründet: „Wir legen Wert auf eine gute Mischung aus Digitalem und Haptik“, betont Madlen Haß. Im Unterricht und in Projekten erar- beiten sich die Kinder neue Themen mit allen Sin- nen. Digitale Medien werden nur dort eingesetzt, wo es sinnvoll ist. Doch der selbstverständliche Umgang schon der Sechs- und Siebenjährigen mit der Technik, hilft jetzt im Lockdown. Der Fernunterricht findet digi- tal statt. Täglich 8.00 Uhr treffen sich die Lehrer mit ihren Kindern am Bildschirm. Die Schule nutzt dafür die Software Microsoft-Teams. Die Schul- cloud des Landes war bei der Suche nach einer ge- eigneten Plattform noch keine Option, da damals nur mit ausgewählten Pilotschulen zusammenge- arbeitet wurde. Die jüngeren Schüler bekommen einen Tagesplan, die älteren einen Wochenplan. Die Sportlehrer haben kleine Videos mit Übungen gedreht. Die Kinder bearbeiten Aufgaben nach ihrem indivi- duellen Lernstand. Am Ende der Woche wird der Lernerfolg in einem Test abgefragt, jeder Schüler erhält ein individuelles Feedback. „Die meisten El- tern sind sehr zufrieden, weil wir in dem Bereich tatsächlich Vorreiter sind“, berichtet Madlen Haß, die weiß, dass es an vielen Schulen anders läuft. Die Zeit seit dem Frühjahr hat man konsequent für ©LeonardoDaVinciCampus,Nauen »

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