lausebande-02 -2021
Titelthema :: Seite 82 en können ganz anders recherchiert werden, wenn alle Kinder jederzeit Zugriff auf Informationen weltweit haben“, berichtet Gesamtleiterin Dr. Irene Petrovic-Wettstädt. Die selbstverständliche Einbindung digitaler Medi- en in den Unterricht, dort wo es sinnvoll ist, hilft der Schule jetzt in der Krise. Die Lehrer bleiben für Kinder und Eltern während der Schließung er- reichbar. Am Gymnasium erfolgt Unterricht nach dem Stundenplan über die Plattform Microsoft- Teams und über selbständiges Arbeiten. Für den Schulpreis 2021 spezial nominiert sind die Grund- und die Gesamtschule. Letztere hat mit ihrem Konzept des digitalen Lernens über das Microsoft- Programm OneNote mit Endgerät ohne Schulbuch überzeugt. Dies wurde bereits vor Corona genutzt und konnte 1 : 1 in den Distanzunterricht überführt werden. Die Schüler erhalten Tagesaufgaben, die sie bis 16 Uhr erledigen können. Es gibt feste Zeit- fenster zur Möglichkeit für Nachfragen und feste Sitzungen über die Plattform Teams. Wenn nötig, bilden die Schüler digitale Lerngruppen. In der Grundschule erhalten die Kinder Wochenplan-Auf- gaben, pro Woche gibt es drei bis fünf feste Treffen mit dem Lehrer, ansonsten können die Kinder die Erledigung der Aufgaben zeitlich flexibel legen – auch aus Rücksicht auf das Homeoffice der Eltern. Für das Bereitstellen der Aufgaben und die Lehrer- Schüler-Kontakte arbeitet die Schule mit den Platt- formen Padlet und Teams. Die Schüler wurden dafür eigens geschult – kein ganz leichtes Unter- fangen bei Kindern, die das Lesen und Schreiben noch lernen müssen. Der Aufwand hat sich gelohnt und soll künftig in den Lehrplan überführt werden, so Dr. Irene Petrovic-Wettstädt: „Wir werden dar- aus ein Projekt für die 1. bis 3. Klassen entwickeln, in dem wir die Grundkompetenzen am Computer in ein Curriculum füllen, so dass die Kinder am Ende des Schreiblernprozesses auch das Arbeiten und Schreiben am Computer beherrschen.“ Die Rückmeldung der Eltern auf den Distanz- Unterricht ist durchweg positiv, so die Campus- Leiterin. Gleichwohl ist ihr klar, dass dieser den di- rekten Kontakt und das soziale Miteinander nicht ersetzen kann. Auch der Austausch der Lehrer und Erzieher untereinander findet zur Zeit vorrangig di- gital statt. Die sonst sehr enge Zusammenarbeit ist derzeit nicht möglich. Insofern hofft auch sie trotz aller guten Erfahrungen mit dem Fernunterricht, dass bald wieder mehr Kinder auf den Campus kommen dürfen. Marie-Curie-Gymnasium Hohen Neuendorf Bereits im Herbst wurde das Marie-Curie-Gymnasi- um in Hohen Neuendorf als eine von nur vier Schu- len in Brandenburg als „Digitale Schule“ durch die Bundes-Initiative „MINT Zukunft schaffen“ ausge- zeichnet. Das Gymnasium nördlich von Berlin hat sich als MINT-Schule profiliert, die Digitalisierung der Lehre ist ein zentraler Baustein. Bereits vor vier Jahren wurde eine AG etabliert, in der sich die Lehrkräfte zu den Chancen und Möglichkeiten digitaler Medien austauschen. Mittlerweile gibt es eine weitere Arbeitsgruppe – diese aktualisiert re- gelmäßig den Medienentwicklungsplan der Schu- le, auf dessen Grundlage wiederum die Digitalisie- rung in der Unterrichtspraxis umgesetzt wird. Am Curie-Gymnasium hat man den Medienent- wicklungsplan schon lange vor dem Digitalpakt aufgestellt, berichtet Schulleiter Thomas Mei- necke: „Als ich an der Schule angefangen habe, gab es hier nur Papier. E-Mails wurden rudimen- tär genutzt. Digitalisierung war für viele Neu- land.“ Heute ist die Schule digitaler Pionier und hat es in die Vorauswahl zum Deutschen Schul- preis geschafft. Davon profitieren Schüler und Lehrer nun während der erneuten Schulschlie- ßung, so Meinecke: „Es läuft besser als im März, Eltern und Schüler sind zufrieden.“ Im Frühjahr musste die Schule sehr kurzfristig reagieren, tat dies aber recht erfolgreich. Überregionale Medi- en wie der Spiegel oder die Zeit berichteten vom Erfolgsmodell in Hohen Neuendorf. Der Schule
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