lausebande-02-2023

Titelthema ‹ 43 Vor genau einem Jahr haben wir uns die schon damals turbulenten Entwicklungen auf dem Energiemarkt etwas genauer angeschaut. Kurz danach brach der Ukraine-Krieg aus und brachte erneut Unruhe in den Energiemarkt. Für Familien und alle anderen Haushalte sind die Themen Strom, Gas und Heizen weiterhin aktuell. Grund genug für uns, den aktuellen Stand zusammenzufassen und Entlastungspakete, Beratungsangebote und Förderprogramme vorzustellen. Die aktuelle Situation Das vergangene Jahr war von mehreren Entwicklungen geprägt, die viele bis dato für unvorstellbar hielten: Russland hat einen Angriffskrieg auf die Ukraine begonnen. Die Gaslieferungen von Russland nach Deutschland wurden zunächst reduziert, später eingestellt. Die Ostseepipelines Nord Stream I und II wurden durch Lecks zerstört. Die Gas- und Strompreise erreichten ungekannte Höhen. Blackouts und das Abschalten der Gasversorgung in ausgewählten Bereichen gelten nicht länger als undenkbar. Sowohl der Ausstieg aus der Atomkraft als auch aus der Braunkohle werden zumindest zeitlich in Frage gestellt. Die Inflation erreichteWerte wie zuletzt vor 30 Jahren. Für Familien bedeuten all diese Entwicklungen immense Mehrkosten. Fast alle Energieversorger haben ihre Preise angehoben, so dass spätestens ab diesem Jahr höhere Abschläge für Strom und Gas fällig werden. Da sich parallel dazu die Kosten in fast allen Lebensbereichen drastisch erhöht haben, geraten selbst Familien mit mittleren und hohen Einkommen in finanziell unruhiges Fahrwasser. Preisentwicklungen auf dem Energiemarkt Nach Angaben des Online-Portals co2online mussten Familien im Eigenheim in 2022 im Schnitt etwa 1.000 Euro mehr fürs Heizen ausgeben als im Vorjahr. Wer in einer Wohnung lebt, zahlte etwa 530 Euro mehr. In diesen Mehrbelastungen sind bereits die Soforthilfen des Bundes einberechnet. Besonders stark waren die Preisanstiege dort zu spüren, wo mit Gas und Öl geheizt wird – hier stiegen die Kosten um etwa 70 Prozent. Aber auch, wer mit einer Wärmepumpe heizt, zahlt mittlerweile deutlich mehr (75 Prozent) als noch vor einem Jahr. Grund hierfür sind die stark gestiegenen Strompreise. Denn Wärmepumpen brauchen viel Strom. Zwar gibt es Tarife explizit für Wärmepumpenstrom, die in der Regel einige Cent günstiger sind als jene für den normalen Haushaltsstrom. Nichtsdestotrotz sind auch hier die Preise deutlich gestiegen. Einzig für Fernwärme wurden im zurückliegenden Jahr nur moderate Preiserhöhungen verzeichnet – im Schnitt zehn Prozent. Besonders stark von den Preissteigerungen sind Neukunden betroffen. Wer seinen Energieversorger im vergangenen Jahr wechseln wollte, musste oft deutlich mehr zahlen als Bestandskunden. Grund dafür waren die unterschiedlichen Beschaffungsstrategien der Energieversorger. Wer sich langfristige Lieferverträge für Strom und Gas gesichert hatte, konnte die Preise noch relativ lange stabil halten. Alle anderenmussten die Preissprünge an die Kundschaft weitergeben. Und diese Preissprünge waren teils immens. So stieg der Börsenpreis für Strom zwischenzeitlich auf 700 Euro je Megawattstunde (Mwh), während er in den Jahren zuvor zwischen 30 und 50 Energie-Lösungen für Haus und Wohnungen Entlastungspakete und Effizienz: Wie Familien jetzt sparen Zu den größten Preistreibern gehören derzeit die Heizkosten. Foto: www.co2online.de

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