lausebande-2024-02

54 › Titelthema In puncto Nachhaltigkeit, Lebensmittelsicherheit und Kosten ist die Rohrperle dem Flaschentrunk überlegen. Kein anderes Lebensmittel in Deutschland wird so gut überwacht wie Trinkwasser. Es gibt eine Vielzahl von Grenzwerten, die nicht überschritten werden dürfen und deren Einhaltung regelmäßig kontrolliert wird, strenger als die von Mineralwasser. Leitungswasser ist zudem deutlich preiswerter als das Wasser im Supermarkt. Für einen Liter Leitungswasser zahlt man in Deutschland etwa 0,5 Cent, für einen Liter Mineralwasser mindestens 20 Cent, also das 40-fache. Dazu kommt die Nachhaltigkeit. Trinkwasser kommt direkt aus der Leitung, Mineralwasser muss abgefüllt, verpackt (viel zu oft in Einweg-Plastikflaschen) und transportiert werden. Für Familien ebenfalls nicht zu unterschätzen ist die Schlepperei der Wasserkisten. Diese entfällt, wenn man sich das Wasser direkt aus dem Hahn ins Glas füllt. Wichtig dabei ist, das Wasser kurz ablaufen zu lassen, wenn es vorher lange in der Leitung stand. Das ist beispielsweise morgens nach dem Aufstehen und nach dem Urlaub der Fall. Nicht zuletzt ist die Entscheidung für oder gegen Leitungswasser eine Geschmacksfrage. Manch einem schmeckt das Mineralwasser aus dem Laden besser. Hier ist auch die Auswahl sehr viel größer: Im Handel sind mehr als 500 verschiedene Sorten erhältlich. So viel Vielfalt bietet das Leitungswasser nicht. Wer Sprudelwasser bevorzugt, muss zur Flasche greifen oder sich einen Trinkwassersprudler anschaffen. Er versetzt Leitungswasser mit Kohlensäure. Da diese Sprudler keimanfällig sind, ist gute Hygiene oberstes Gebot bei der Nutzung. Nutzen Sie Glas- statt Plastikflaschen, reinigen sie diese regelmäßig, trinken sie nicht direkt aus der Flasche, geben Sie Zusätze wie Zitronenscheiben erst im Glas oder in der Karaffe zum Wasser. Lassen Sie das Gerät und die Flaschen bei Nichtbenutzung vollständig trocknen. Ein weiterer Unterschied ist die Zusammensetzung des Wassers. Für einige Menschen ist der höhere Mineraliengehalt ausschlaggebend dafür, Mineralwasser statt Leitungswasser zu trinken. Doch das ist ein Stück weit ein Mythos. Zum einen nehmen wir den Großteil der erforderlichen Mineralien über unser Essen auf, Getränke haben bei der Mineralstoffversorgung nur eine ergänzende Wirkung. Zum anderen hängt es stark vom Leitungswasser und von der Mineralwasser-Sorte ab, wie viele Mineralien tatsächlich enthalten sind. Beim Mineralwasser finden sich die Angaben auf dem Etikett. Wer den Mineraliengehalt seines Leitungswassers erfahren möchte, kann beim Wasserversorger nachfragen. Viele veröffentlichen die Werte auf ihrer Homepage. Calciumgehalt Magnesiumgehalt Leitungswasser LWG, Versorgungsgebiet Sachsendorf 92,2 11,5 LWG, Versorgungsgebiet Drebkau 52,4 8,0 LWG, Neuhausen 32,7 5,9 Stadtwerke Weißwasser, Wasserwerk Pechern 22,6 3,98 Versorgungsbetriebe Hoyerswerda, Wasserwerk Zeißig 62,9 8,58 GeWAP Peitz, Wasserwerk Jänschwalde-Ost 34,7 1,76 Mineralwasser Bad Liebenwerda, medium 16,2 3,1 Oppacher, medium 29,8 6,4 Brandenburger Quell, medium 73,0 7,2 Lichtenauer, medium 68,7 12,3 Leitungs- und Mineralwasser im Vergleich: Angaben in mg/l, Quelle: Wasserversorger und Webseite/ Etikett des jeweiligen Mineralwassers.

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