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56 › Titelthema und einfach zu montieren, indem sie an den vorhandenen Wasserhahn geschraubt werden. Allerdings haben sie eine geringere Kapazität und Filterleistung. Sie können nicht genutzt werden, wenn das Wasser über einen drucklosen Boiler erhitzt wird und der vorhandene Wasserhahn über eine Schlauchbrause verfügt. Für dieses Modell müssen Sie mit einem mittleren dreistelligen Betrag rechnen. Ohne Installation: Kannenfilter Sie sind die schnellste und unkomplizierteste Möglichkeit, um Trinkwasser zu filtern. Wie der Name sagt, werden sie als Wasserkanne am Essenstisch genutzt. Sie filtern vor allem Kalk aus sehr hartem Wasser, aber auch Blei und Kupfer. Dazu setzen sie auf Kartuschen mit Aktivkohle, teilweise mit Kunstharz und Mikrosilber versetzt. Stiftung Warentest hat gängige Tischkannen-Modelle zuletzt im Sommer 2022 getestet. Das Ergebnis war ernüchternd: Die Filterwirkung war gering und ließ schnell nach. Dafür ist das Risiko einer zusätzlichen Keimbelastung recht hoch. Um eine solche zu verhindern, ist es notwendig, die Kartuschen regelmäßig zu wechseln und den mit Wasser gefüllten Filter in den Kühlschrank zu stellen. Die Anschaffungskosten sind relativ gering, günstige Modelle gibt es ab 15 bis 20 Euro. Allerdings müssen die Filterkartuschen regelmäßig ausgetauscht werden – das kostet Geld und produziert Abfall. Filtersysteme im Überblick Die eben vorgestellten Modelle reinigen das Wasser entweder chemisch oder physikalisch. Wir stellen die gängigen Filtersysteme und ihre Funktionsweise sowie die Vor- und Nachteile im Überblick vor. Aktivkohlefilter enthalten Kohlenstoffe aus Holz, Kohle oder Kokosnussschalen. Die Kohlenstoffe werden durch Erhitzen aktiviert (daher „Aktivkohle“), so dass sich ihre Poren vergrößern. Diese Poren sind in der Lage, bestimmte Stoffe aufzusaugen und einzuschließen. In Kannenfiltern werden Kartuschen mit Kohlegranulat verwendet, in Unter- oder Auftischfiltern zur Installation an der Spüle befindet sich Aktivkohle als fester Block, was die Filterleistung erhöht und die Keimanfälligkeit senkt. Aktivkohle kann Chlor, Pestizide, Herbizide und industrielle Lösungsmittel, Schwermetalle wie Blei, Quecksilber und Kupfer, Bakterien und Parasiten filtern. Mineralstoffe bleiben erhalten. Diese Filter sind relativ anfällig für eine schnelle Keimbelastung. Daher ist ein regelmäßiger Austausch der Kartusche bzw. des Filterblocks notwendig. Ionenaustauscher entziehen dem Wasser bestimmte unerwünschte Ionen wie Calcium und tauschen sie gegen andere Ionen wie Natrium oder Kalium. Man kann auch gezielt andere Stoffe wie Magnesium, Nitrat, Sulfat, Blei oder Arsen beseitigen. Eingesetzt werden sie vor allem bei sehr hartem Wasser, da es sich auf diese Weise effektiv enthärten lässt. Ein Nachteil ist die regelmäßige Kontrolle: Volle Ionentauscher müssen je nach Modell ausgetauscht oder mit einer speziellen Lösung erneuert werden. Ansonsten besteht die Gefahr, dass sie alle rausgefilterten unerwünschten Ionen mit einem Mal ins Wasser abgeben. Ein weiteres Risiko ist ein zu hoher Natriumgehalt des so behandelten Wassers. Osmose- bzw. Membran-Systeme filtern wirklich fast alle Stoffe und Moleküle aus dem Wasser, sogar gelöste Stoffe wie Calcium, Magnesium und Nitrat. Das gelingt über eine Membran, durch die Wasser gepumpt wird und die fast ausschließlich Wassermoleküle durchlässt. Der Vorteil – nämlich das Entfernen fast aller Stoffe – ist zugleich der Nachteil dieses Systems: Es werden auch erwünschte Stoffe wie Mineralien und Salze herausgefiltert. Die Verbraucherzentrale warnt daher, ausschließlich solches Wasser zu trinken, da es zu einer Unterversorgung mit Nährstoffen führen könnte. Einige Hersteller versetzen das Wasser nach der Osmose daher mit Mineralien. Ein weiterer Nachteil ist die ökologische Bilanz: Je nach Modell benötigt dieses System für einen Liter gefiltertes Wasser mindestens drei Liter Wasser, dazu kommt der Stromverbrauch. Sie können alle oben vorgestellten Varianten wählen: für den Hausanschluss, für den Anschluss am Wasserhahn oder als eine Art Kannenfilter ohne HahnAnschluss. UV-Behandlung: Bei diesem Verfahren wird das Wasser mit Hilfe ultravioletter Strahlen gereinigt. Mit ihrer Strahlenleistung können sie die DNAStrukturen von Mikroorganismen aufbrechen und so die Keimbelastung deutlich reduzieren. Anders als bei der Behandlung mit Chlor bleiben bei diesem Verfahren keine chemischen Rückstände im Wasser. Über das UV-Verfahren lassen sich Keime wie Mikroben, Bakterien und Viren

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