Titelthema ‹ 57 beseitigen, zum Beispiel Legionellen, nicht jedoch andere Schadstoffe und Chemikalien. Daher wird diese Variante gern mit anderen Filtersystemen kombiniert. Destillation reinigt Wasser sehr effektiv, verbraucht aber viel Energie. Das Wasser wird bis zum Siedepunkt erhitzt, so dass es verdampft. Dabei bleiben Schadstoffe und Mineralien zurück. Der „reine“ Wasserdampf wird in einem Behälter aufgefangen und kondensiert dort wieder zu Wasser. Ein Nachteil: Leicht flüchtige Stoffe mit niedrigem Siedepunkt wie Lösemittel, Chlor und Benzol, werden dabei nicht zurück gehalten. Weitere Nachteile sind der hohe Energieaufwand, die Zeit und der Reinigungsaufwand für den Behälter, in dem die Schadstoffe zurück bleiben. Das destillierte Wasser enthält keine Mineralien mehr, was für eine ausgewogene Ernährung kritisch sein könnte. Ultrafiltration ist ein Verfahren, das in vielen Wasserwerken zur Aufbereitung des Trinkwassers oder des Abwassers zum Einsatz kommt. Es eignet sich auch für den Hausgebrauch. Dabei werden durch eine Art Membran fast alle Partikel und Moleküle (bis zu einer Größe von 0,02 µm) entfernt. Das Verfahren gilt aus mikrobiologischer Sicht als sehr sicher, da fast alle Viren, Bakterien und Mikroorganismen entfernt werden. Über die Ultrafiltration können jedoch nicht alle Stoffe herausgefiltert werden. Wasserlösliche Stoffe wie Nitrat oder Kalk werden damit nicht entfernt. Zum Enthärten ist diese Methode daher nicht geeignet. Impfkristallisation eignet sich vor allem, wenn man das Leitungswasser entkalken will, um Rohrleitungen und Haushaltsgeräte zu schützen. Das Verfahren kommt ohne chemische Zusätze oder Salze aus. Stattdessen basiert es auf einem Granulat, das mit winzig kleinen Impfkristallen versehen wurde. Sobald dieses Granulat von Wasser umspült wird, lösen sich die Kristalle. Die Kristalle wiederum ziehen die im Wasser gelösten Kalkpartikel an. Damit haften die Kalkpartikel nicht mehr an der Rohroberfläche, sondern werden mitsamt der Kristalle rausgespült. Am Granulat bilden sich immer wieder neue Kristalle, so dass dieses je nach Größe des Geräts und Wasserverbrauch zwischen drei und fünf Jahre hält, bevor es ausgetauscht werden muss. Davon abgesehen ist das System im Vergleich zu anderen sehr wartungsarm, da keine Filter getauscht oder gereinigt werden müssen. Die Kalkpartikel verbleiben im Wasser, so dass man beim Trinken keine Sorge vor Mineralienmangel haben muss. Die Kosten für die Anschaffung sind mit 1.000 bis 2.000 Euro relativ hoch, dafür entfallen die Wartungskosten. Installation und Wartung Wichtig: Alle vorgestellten Wasseraufbereitungs- und Filtersysteme müssen regelmäßig gereinigt und gewartet werden. Filter, Patronen, Kartuschen oder Pads müssen regelmäßig ausgetauscht werden, um hygienisch einwandfreies Wasser und eine gute Filterleistung zu gewährleisten. Achten Sie beim Kauf der ausgewählten Produkte darauf, dass diese zertifiziert sind. Das erkennt man am DIN-Prüfzeichen und am Prüfzeichen des DVGW: Das Kürzel steht für Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches e.V. Er zertifiziert alle Geräte und Produkte rund um die Trinkwasser-Installation entsprechend den Vorgaben der Trinkwasserverordnung. Je nach System ist es notwendig, für Einbau und Wartung eine Fachfirma zu beauftragen. Das legt die Verordnung über Wasserversorgung (AVBWasserV) fest. Darin heißt es über die Wasserinstallation hinter dem Hausanschluss: „Die Errichtung der Anlage und wesentliche Veränderungen dürfen nur durch das Wasserversorgungsunternehmen oder ein in ein Installateurverzeichnis eines Wasserversorgungsunternehmens Reparaturarbeiten an der Trinkwasseranlage dürfen nur von einem zugelassenen Fachbetrieb vorgenommen werden. © ZVSHK
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