Ratgeber :: Seite 42
zelt können Konservierungsmittel
bei empfindlichen Personen jedoch
Allergien oder allergieähnliche
Beschwerden (Pseudoallergie) her-
vorrufen. Wem bekannt ist, wel-
che Konservierungsstoffe er nicht
verträgt, kann diese meiden, wenn
er die dazugehörige E-Nummer
kennt. Denn Hersteller müssen
Konservierungsstoffe auf der Ver-
packung deklarieren – entweder
über die E-Nummer oder mit dem
Namen der Substanz.
Arten und Eigenschaften
Zurzeit gibt es mehr als 40 zugelas-
sene Konservierungsstoffe (Konser-
vierungsmittel), dazu gehören zum
Beispiel Benzoesäure und ähnliche
Verbindungen,
Schwefeldioxid
und Sulfitverbindungen, Natamy-
cin, Natriumnitrit sowie Kalium-
beziehungsweise Natriumnitrat.
E 210 bis 219 Benzoesäure und ähn-
liche Verbindungen: Können Aller-
gien und Pseudoallergien hervor-
rufen, v.a. bei Asthmatikern oder
Personen, die empfindlich auf Sa-
licylsäure reagieren. Zu finden in:
Fischerzeugnissen, Soßen, gesäu-
ertem Gemüse, zuckerreduzierter
Marmelade.
E220 bis 228 Schwefeldioxid und
Sulfitverbindungen: Im Allgemei-
nen unbedenklich. Personen, de-
nen ein bestimmtes Abbau-Enzym
fehlt, können mit Kopfschmerzen,
Konservierungsstoffe
er-
höhen die Haltbarkeit von
Lebensmitteln, indem sie den Ver-
derb durch Schimmelpilze oder
Bakterien hinauszögern. In der
heutigen Gesellschaft scheinen
Konservierungsstoffe unverzicht-
bar, da Lebensmittel kaum noch
aus dem eigenen Garten oder der
eigenen Tierhaltung stammen. Ent-
gegen der landläufigen Meinung
schützen
Konservierungsmittel
nicht nur vor Schimmelgiften (My-
kotoxinen), sondern stimulieren
auch ihre Bildung, wenn die kon-
servierende Wirkung nachlässt.
Eine Deklaration ist eigentlich
Pflicht, findet auf manchen Pro-
dukten allerdings nicht statt, vor
allem dann nicht, wenn die Stoffe
über konservierte Zutaten ins Le-
bensmittel gelangen. Sie finden
Verwendung in: Fischprodukten
aller Art, Fruchtsaftgetränken, Li-
monaden, Schnittbrot, Backwaren,
Salaten, Margarinen, Salatsoßen,
Wein, Trockenfrüchten, Zitrus-
früchten, Trockengemüse usw.
Nebenwirkungen
In Deutschland werden Konservie-
rungsstoffe nur dann als Lebens-
mittelzusatzstoff zugelassen, wenn
sie als gesundheitlich unbedenk-
lich gelten.
Für die meisten Menschen sind
Konservierungsstoffe in Lebens-
mitteln unproblematisch. Verein-
Die Bausteine der Nahrung (14)
Teil 14: Zusatzstoffe – Konservierungsstoffe
Unseren Ratgeber für Ernährung betreut Katrin Löder.
Der Ratgeber Ernährung wird erstellt mit freundlicher Unter-
stützung des aid Infodienst Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz e. V.
Migräne und Übelkeit reagieren.
Bei Asthmatikern können sie An-
fälle auslösen. Sie verringern den
Vitamin-B1-Gehalt von Nahrungs-
mitteln. Zu finden in: Trocken-
früchten, Obstkonserven, Knabber-
erzeugnissen.
E235 Natamaycin: Schützt vor
Hefe- und Schimmelpilzen. Gilt als
unbedenklich. Zu finden: als Ober-
flächenbehandlung von Käse und
Wurst.
E250 Natriumnitrit: Kommt im
Nitritpökelsalz zum Einsatz. Der
Verdacht, dass der Verzehr von
größeren Mengen Pökelfleisch das
Krebsrisiko erhöht, konnte bislang
nicht bestätigt werden. Zu finden
in: gepökelten Fleisch- und Wurst-
waren, Gänse- und Entenleber-
pastete. Akut giftig sind Nitrite für
Kleinkinder, sie blockieren deren
Sauerstofftransport im Blut. Solan-
ge das Enzymsystem noch nicht
richtig ausgereift ist, sollte bis zum
sechsten Lebensmonat darauf ver-
zichten.
Kürzere Transportwege und bes-
sere Verpackungs- und Konservie-
rungsmethoden helfen dabei, den
Einsatz von Konservierungsstoffen
auf das Nötigste zu reduzieren. Ein
Produktvergleich kann sich des-
halb lohnen, wenn man Konservie-
rungsmittel vermeiden möchte.
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