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42 › Aktuelles Seit Februar gelten in Brandenburgs Kitas und Schulen neue Antigenschnelltest-Bestimmungen. Schulkinder müssen nun täglich ein negatives Testergebnis vorweisen, um das Schulgebäude betreten zu dürfen. Für Kitakinder gibt es wiederum zwei Lollitests pro Woche mit nach Hause, die an zwei nicht aufeinanderfolgenden Wochentagen durchgeführt werden sollen. Auf beide Teststrategien wirken sich jedoch die Probleme aus, die es in Deutschland allgemein mit Antigenschnelltests gibt: mangelnde Zuverlässigkeit und geringe Studienlage in aktuellen Testfragen. Zuverlässigkeit von Schnelltests bei Omikron unklar So kritisierte der Landeskitaelternbeirat gegenüber anderen Medien, dass viele der angebotenen Lollitests bei einer Infektion nicht oder viel zu spät anschlagen. Tatsächlich ergab eine Untersuchung des Paul-Ehrlich-Instituts schon im November, dass im Schnitt jeder fünfte im Handel erhältliche Schnelltest nicht verlässlich genug war. Die Ende Januar aktualisierten Testergebnisse können Familien über den obenstehenden QR-Code abrufen. Wie sich die Omikronvariante auf die Zuverlässigkeit von Schnelltests auswirkt, ist aktuell der Gegenstand mehrerer Studien. Eine Untersuchung an der Ludwig-Maximilians-Universität in München ergab unter anderem, dass acht von neun handelsüblichen Antigen-Schnelltests eine Omikron-Infektion deutlich schlechter erkennen als das Delta-Pendant. Die Wissenschaftler fordern seitdem eine Liste mit für Omikron geeigneten Schnelltests. Hersteller können ihre Tests selbst zertifizieren Selbst, wenn die Omikronproblematik einmal ausgeblendet wird, die immerhin sämtliche Teststrategien deutschlandweit betrifft, bleibt eine weitere Krux: Schnelltesthersteller können ihre Produkte selbst zertifizieren. Ihre Angaben zur Verlässlichkeit der Tests werden zugunsten einer schnellen Verfügbarkeit nicht offiziell überprüft. Bald soll sich das aber ändern: Ab Mai 2022 müssen Schnelltests laut dem Paul-Ehrlich-Institut in einer Untersuchung eines EU-Referenzlabors und durch eine unabhängige Überprüfung der Daten zertifiziert werden. Insgesamt dürfen negative Schnelltestergebnisse grundsätzlich nicht als Freifahrtschein gesehen werden. Stattdessen gibt es sogar blinde unter den einäugigen Tests, die eine Infektion erst dann erkennen, wenn Betroffene bereits das gesamte Umfeld angesteckt haben. Der Schulschnelltest Brandenburgs ist nicht evaluiert Das Land Brandenburg gab in einer Pressemitteilung am 11. Februar an, dass für die Anschaffung von Schnelltests für Schulen die CE-KennzeichSchnelltests gehören immer mehr zum Alltag für Kinder im Kita- und Schulalter. Wenn der zweite Strich fehlt Hürden beim Testmarathon in Kitas und Schulen

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