lausebande-03-2023

Aktuelles ‹ 25 Kommunen und freie Träger umständlich jeden einzelnen Betreuungsvertrag anfassen und prüfen mussten. Viel einfacher und deutlich transparenter sowie minimal teurer würde elterliche Entlastung auchmit der Beitragsfreiheit funktionieren. Was müsste aus Ihrer Sicht bei der Umsetzung einer vollständigen Beitragsfreiheit beachtet werden? Zu beachten ist bei der Umsetzung, dass man nicht nur Geld in die Hand nehmen darf, umdie Eltern zu entlasten – es muss auch gleichzeitig sichergestellt werden, dass nicht weniger Geld in das System Kita investiert wird, sondern mehr. Beitragsfreiheit ohne mehr Personal, Einrichtungen und Qualität bringt für Kinder und Eltern und damit demgesamten System nichts. Es bedarf also unbedingt der Investition in das GesamtsystemKita. Darüber hinaus bedarf es eines regelmäßigen, möglichst einheitlichen Qualitätschecks, damit überprüfbar ist, dass die Beitragsfreiheit nicht auf Kosten der Qualität geht. Ja, das kostet Geld, viel Geld, aber es ist gut angelegtes Geld – denn eines darf man nicht vergessen: Die Kinder von heute sind die Steuerzahler von morgen. Gut ausgebildete junge Menschen liegen dem Staat nicht auf der Tasche, sie sind ein Zugewinn, sie sorgen für Wohlstand für alle. Mit welchen Themen befasst sich Ihr Elternbeirat darüber hinaus? Weiterhin beschäftigenwir uns zurzeit mit der noch immer auf Eis gelegten Kitarechtsreform. Die Aussicht auf die Umsetzung einzelner Forderungen wird nicht dafür sorgen, dass wir die längst überfällige Reform des veralteten Brandenburger Kitarechts aus den Augen verlieren. Die Brandenburger Koalition sollte endlich ihren eigenen Koalitionsvertrag lesen, zu den darin festgelegten Vorhaben stehen und diese auch umgehend umsetzen. Ausreden gibt es immer viele, aber die Dinge müssen auch irgendwann einmal angepackt werden, also jetzt! Gemeinsam mit den Trägern entwickeln wir Ideen, wie wir unseren Forderungen Nachdruck verleihen können. Des Weiteren beschäftigen wir uns mit den weiter steigenden Preisen für das Mittagessen unserer Kinder. Das darf so nicht weiter gehen! Es muss sichergestellt werden, dass jedem Kind in allen Einrichtungen – inklusive der Schulen – mindestens ein gesundes und bezahlbares Mittagessen angeboten werden kann. Auch hier muss das Land Geld in die Hand nehmen und die Preise mindestens deckeln, wenn nicht sogar die Kosten komplett übernehmen. Die undurchsichtige Formulierung im KitaG der „durchschnittlich ersparten Eigenaufwendung“ ist nicht hilfreich. Hier muss das Land nachsteuern und einheitliche Kriterien schaffen. Davon abgesehen begrüßen wir, dass das Land zugesagt hat, das Förderprogramm der Sprachkitas mit Landesmitteln fortzuführen. Wir werden den Umsetzungsprozess aufmerksam, gern auch hilfreich, verfolgen. Wir hoffen, dass es das Land ernst meint und nicht der Rotstift das Mittel zum Handeln sein wird. Wir unterstützen und fordern eine Ausweitung des Förderprogramms auf alle Einrichtungen, da wir insgesamt einen hohen Förderbedarf sehen. Wir danken für das Interview. www.elternbeirat-cottbus.de Kinder- und Jugendnotdienst Erziehungs- und Familienberatung 0355-4786120 0800-4786111 kostenfrei Auswege finden Lösungen suchen beraten schützen unterkommen www.jhcb.de (kostenfrei rund um die Uhr)

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