lausebande-03-2023

30 › Aktuelles Ursache Nummer 2: Überalterung Mit rund 4.600 Lehramtsstudierenden ist die Universität Potsdam derzeit die einzige lehrerbildende Hochschule imLand Brandenburg. ImHinblick auf bis zu zwölf Semester sowie eine gewisse Abbrecherquote lässt sich leicht feststellen, dass der landeseigene Bedarf von jährlich aktuell 1.800Absolvierenden nicht durch die Uni Potsdam gedeckt werden kann. Zudemwar die Zahl der Neuimmatrikulierungen in der Vergangenheit rückläufig: So starteten in 2020/21 (Wintersemester) 951 Studierende, 2021/22 nur noch 808. Im selben Jahr brachte es die Uni gerademal auf 328 Absolventinnen und Absolventen. Interessant: Die Uni Potsdam arbeitet trotzdemmit Zulassungsbeschränkungen in Formeines Numerus Clausus – je nach späterem Unterrichtsfach von 1,5 (Geographie) bis 2,5 (Englisch). Zu wenig Lehrernachwuchs ist natürlich nicht nur ein Brandenburger Problem. Deutschlandweit knickt die Zahl der Studienanfänger fürs Lehramt ein – während die Seiteneinsteigerquoten steigen. In Sachen Absolventenzahlen erreichte Berlin mit rund 900 nicht einmal die Hälfte der anvisierten jährlichen 2000. Immerhin: Nach jahrelangen Fehlkalkulationen steuert Brandenburg jetzt nach und siedelt ein Studium fürs Grundschullehramt amBTU-Standort in Senftenberg an. Hierzu sind jedoch viele Details noch offen, auch wird sich dieses neue Element der Nachwuchsgewinnung erst entfalten, wenn die ersten Studis ihr Studium Ende der 2020er-Jahre abgeschlossen haben. Um den heutigen Lehrermangel zu bekämpfen, hätte man dieses Studium demzufolge schon 2017, besser noch früher in dieWege leiten müssen. Auf einen Nachwuchs kommen zwei Rentner Dem momentan geringen Nachwuchsaufkommen stehen viele ältere Lehrkräfte gegenüber, die in den kommenden Jahren in den Ruhestand gehen. Über 3.000 brandenburgische Lehrer sind 60 Jahre oder älter, in Sachsen mehr als 5.500. Demgegenüber stehen rund 1.200 junge Kräfte in Brandenburg bzw. 2.100 sächsische Lehrer. Die Fehlkalkulationen der Vergangenheit werden hier nochmals deutlich. Ursache Nummer 3: Überfüllung Knapp eine Million mehr Schüler bis 2035: Wie die Kulturministerkonferenz imSeptember 2022 ermittelte, wird sich die Zahl der Schülerinnen und Schüler bis 2035 gegenüber 2021 von knapp 10,8Mio. um 921.900 (8,6 Prozent) auf 11,7 Mio. erhöhen. In den ostdeutschen Flächenländern sei zunächst ein moderater Anstieg zu erwarten: Betrug die Schülerzahl im Jahr 2021 hier noch knapp 1,48 Mio., 5,7% 25,3% 19,1% 36,3% 13,6% 6,5% 23,9% 17,4% 35,4% 16,8% 7,1% 29,4% 26,5% 25,7% 10,9% 0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% 35% 40% unter 30 30 bis unter 40 40 bis unter 50 50 bis unter 60 60+ Jahre Altersverteilung der Lehrkräfte im Schuljahr 2021/22 Brandenburg Sachsen Deutschland Quelle: Statistisches Bundesamt

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