50 › Titelthema Hier punktet die Lausitz ebenfalls gegenüber den anonymen Metropolen: Wer sich wirklich einbringen will, wer etwas bewegen will, der kann das in den kleineren Städten sehr viel schneller. Die Wege zum Bürgermeister sind kurz, neue Mitglieder im Stadt- und Gemeinderat willkommen. Wir wollen an dieser Stelle beispielhaft drei Netzwerke vorstellen, die sich lausitzweit mit ihren Ideen für die Zukunft ihrer Lausitz einbringen. Die Junge Lausitz ist ein Netzwerk junger Menschen, die mit ihren Ideen, die Region noch bekannter und anziehender machen wollen. Dazu haben Sie eine eigene freche Image-Kampagne gestartet und zunächst in der Hauptstadt Berlin mit einer Plakataktion vor dem Brandenburger Tor für die Chancenregion Lausitz geworben. Zudem haben sie fünf konkrete Ideen entwickelt, die sie gern als Zukunftsprojekte im Strukturwandel umsetzen wollen: Ausbildungscampus: In unmittelbarer Nähe zum BTU-Campus soll ein innovativer Standort für die duale Ausbildung und berufliche Fortbildung entstehen – der mit moderner Lernmittelvielfalt, innovativen Lernkonzepten und einem attraktiven Lernumfeld überzeugt. Durch die BTU-Nähe sollen Azubis und Studierende näher zusammenrücken, Mensa, Sportangebote, Wohnheime und Bibliothek könnten gemeinsam genutzt werden. Die Durchlässigkeit zwischen den beiden Ausbildungswegen würde erhöht. Start-up-Inkubator: Um die Region zum Inkubator für Start-ups und junge Unternehmen zu machen, fordert das Netzwerk eine Start-up-Strategie, eine zentrale digitale Plattform und einen Gründercampus im neuen Lausitz Science Park. Zudem soll ein Start-up-Beauftragter in jedem Landkreis und in jeder kreisfreien Stadt geschaffen werden, der u.a. Start-ups für den Standort Lausitz wirbt und in Schulen über das Thema Unternehmertum und Selbstständigkeit informiert. Energie für die Zukunft: Die Lausitz soll eine Energie-Region bleiben und in einer Innovationsachse über Berlin, Cottbus und Breslau ihren Beitrag zur Dekarbonisierung leisten. Dazu soll ein Energiecluster gebildet werden, das den massiven Ausbau von erneuerbaren Energien, den Bau einer Wasserstoffpipeline, die Schaffung von Gravitationsspeichern sowie die Transformation des Lausitzer Chemieclusters umfasst. E-Sport-Leistungszentrum: Das Netzwerk sieht E-Sport als sportliches und wirtschaftliches Zukunftsfeld und will daher die Lausitz zum Zentrum für E-Sport machen. Dazu soll ein E-SportLeistungszentrum in der Region angesiedelt werden. Die Athleten sollen im Leistungszentrum Räumlichkeiten für Ausbildung und Training vorfinden sowie gesundheitlich und schulisch betreut werden. E-Sport-Turniere sollen dort ebenfalls ausgetragen werden. Perspektivisch könnte das Leistungszentrum um ein Digitalzentrum ergänzt werden, das den Umgang mit neuenMedien und Technik für alle Altersgruppen vermittelt. Hyperloop-Teststrecke: Es ist eine der scheinbar verrückten Ideen, mit denen Elon Musk, die Welt ein bisschen besser machen möchte: Ein Hyperloop-Tunnel, indemwir uns unterirdisch mit etwa 1.200 km/h fortbewegen können. Erste kurze Teststrecken dieser Hochgeschwindigkeitsröhre mit Vakuum-Technologie gibt es schon. Die Junge Lausitz möchte die Lausitz zur Testregion für den Hyperloop machen und verweist dabei auf mögliche Synergien zum Cottbuser Standort des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt. Anfang Januar warb die Junge Lausitz-Vorsitzende Laura Staudacher in Berlin für die Lausitz: „5 Euro pro Quadratmeter? In Berlin Platte. Bei uns Villa. Die Lausitz ist (D)eine Chance.“ heißt es auf dem Plakat.
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