Titelthema ‹ 55 Linie gut bezahlte Jobs, wie sie im Strukturwandel entstehen, zu haben und damit Perspektiven für eine Stadt der kurzen Wege und mit wachsender Lebensqualität. Dafür brauchen wir Kita- und vor allem Schulplätze. Wir schaffen in Neu-Schmellwitz und in anderen Gebieten auf früheren Abrissflächen die Angebote, um dort Schulen und verschiedene Wohnprojekte bauen können. Cottbus gilt als Leuchtturmdes Lausitzer Strukturwandels.Wie wird sich die Stadt in den kommenden 20 Jahren verändern und was braucht es dafür aus Ihrer Sicht? Unsere Heimatstadt wird, auf guten Traditionen gründend, ihr Gesicht verändern. Denken wir an den Ostsee im früheren Tagebau, denken wir an das bereits entstehende hochmoderne Bahnwerk am Standort mehr als 150-jähriger Eisenbahngeschichte, denken wir daran, dass aus unserem ehrwürdigen CarlThiem-Klinikum ein digitales Leitkrankenhaus wird samt universitärer Medizinerausbildung und -forschung. Denken wir an den geplanten Lausitz Science Park auf den Flächen des früheren Flugplatzes. Cottbus/Chóśebuz wird sich nachhaltig und klimagerecht verändern. Mit dem Hafenviertel und der Seeachse/Seevorstadt entsteht eine völlig neue Verbindung zur Altstadt, mit dem Ostsee eine neue Kulturlandschaft, die an Pücklers geniales Park-Werk anknüpft. Es braucht dazu aber vor allem Motivation und Begeisterung der Menschen, diese Veränderungen positiv zu transportieren und als Chance zu begreifen. Mit dem Wegfall von Skepsis in den Köpfen entsteht eine Willkommensmentalität für Zuzügler und Neu-Cottbuser, die dauerhafte Grundlage dieser Entwicklung sein muss. Können Sie drei gute Gründe nennen, warum Familien nach Cottbus ziehen bzw. hier bleiben sollten? Bauen, um zu entwickeln, bauen, um zu bleiben, bauen, um vorwärtszukommen. Mit den angekündigten Leuchtturm-Projekten braucht die Stadt weiteren Zuzug. Wie wollen Sie Fachkräfte für Cottbus und die Region begeistern? Dadurch, dass wir hier etwas tun und nicht nur reden. Dass etwas sichtbar wird im Wandel, dass wir mutig und zuversichtlich die Dinge anpacken und für gute Stimmung sorgen. Da sind wir Cottbuserinnen und Cottbuser die besten Botschafter für unsere Stadt. Cottbus/ Chóśebuz wird Standort moderner Industriearbeitsplätze, es ziehen Forschungsinstitute hierher, wir haben eine schlagkräftige Technische Universität, wir haben einen innovationsfreudigen Mittelstand und eine fleißige Handwerkerschaft, engagierte Händler und Gastronomen, ein unvergleichliches Netz an Ehrenamtlern und Vereinen, sind Sportstadt in großer Breite, verfügen über kulturell-künstlerische Qualitäten, um die uns andere beneiden und leben dennoch in einer grünen, überschaubaren und liebenswerten baldigen See-Stadt. Dass dies oft nicht unserem Image nach außen entspricht, ist uns bewusst, und deshalb haben wir uns auf den Weg gemacht, mit der Boomtown für Cottbus zu werben. Wird die Infrastruktur der Stadt mit dem prognostizierten Einwohnerzuwachs ebenfalls im nötigen Tempo wachsen können? Das ist eine der wesentlichen Aufgaben, die wir als Stadtverwaltung unmittelbar mit dem nötigen Planungsvorlauf und gesicherter Ko-Finanzierung von Vorhaben zu leisten haben. Dennoch brauchen wir hier vor allem weitere gezielte Unterstützung durch Bund und Land über die Vorhaben im Strukturwandel hinaus. Zum Beispiel für den Bau von Bildungseinrichtungen, den Bau von Radwegen und Straßen, für die Integration von Flüchtlingen. Im Strukturwandel wurde das erkannt und erst kürzlich ein Förderscheck über 25 Millionen Euro für den Ausbau unseres Stromnetzes überreicht. Das sind die Vorhaben, die nicht gleich für den einzelnen Bürger sichtbar sind, die aber wesentliche Grundlagen der Entwicklung bilden. Mit dem erwarteten Zuzug braucht es auch neue Wohnungen und Bauland. Gibt es dafür bereits konkrete Ideen und Vorhaben? Hier möchte ich noch einmal das Baulandkataster und das künftige 3D-Stadtmodell erwähnen, aber auch unter anderem auf den Stadtteil Neu-Schmellwitz als Beispiel verweisen. Da sind wir dabei, frühere Abrissflächen für den Wohnungs- und den Schulbau zu reaktivieren. Da gibt es neue Entfaltungsflächen für Ideen und auch individuelles Bauen, und das in künftiger Ostsee-Nähe. Auch in Sachsendorf gibt es solche Flächen für Wohnen und Gewerbe. Wir haben eine Vielzahl von Bebauungsplänen und den Flächennutzungsplan als zentrales Steuerungsinstrument für die gesamte Stadt in Bearbeitung, viele Flächen zum Wohnungsbau u.a. nahe Dissenchen oder Merzdorf mit privaten oder genossenschaftlichen Projektentwicklern. [... das vollständige Interview finden Sie auf lausebande.de]
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