lausebande-03-2023

58 › Aktuelles re oder älter, imumliegenden Landkreis Spree-Neiße sogar 30 Prozent, was den landesweiten Rekord darstellt. Mindestens jeder vierte Arbeitnehmer bzw. jede vierte Arbeitnehmerin geht demzufolge in absehbarer Zeit in Rente. Aktuellen Prognosen zufolge wird die Zahl der Erwerbstätigen allein in der Brandenburgischen Lausitz bis 2040 umweitere 30 Prozent absinken. Zugreifen, bitte Des einenMangel ist des anderenWertsteigerung: Was insbesondere den vielen kleinen und mittelständischen Unternehmen der Lausitz Sorgenfalten auf die Stirn treibt, bedeutet für alle Hiergebliebenen, Zugezogenen und Zurückgekehrten eine einmalige Chance. Sowohl qualifizierte Fachkräfte als auch Berufsstarter oder Auszubildende sind in der komfortablen Lage, Ansprüche gegenüber dem potenziellen Arbeitgeber offensiv zu stellen. Mit einer gesunden Portion Fleiß und Ehrgeiz kann der Weg insbesondere in der Lausitz sogar ganz nach oben führen. Chancen-Boost #2: die Strukturentwicklung Was die Situation in der Lausitz heute erst recht einmalig macht, ist erneut eine Strukturentwicklung. Doch diesmal soll alles anders werden als in der Nachwendezeit. Die Braunkohle geht endgültig, dafür gibt’s Kohle vom Bund. 40 Milliarden Euro Strukturhilfen fließen in die fossilen Kohleregionen, um sie in moderne Wissens-, Technologie- und Energieregionen zu transformieren. Am Horizont blüht eine neue Wissenschafts-, Industrie- und Behördenlandschaft auf – und auch eine neue Infrastruktur entsteht, von Straßen- und zahlreichen Schienenprojekten bis hin zur Schnellzugtrasse Berlin-Lausitz-Breslau. Die Lausitz vermarktet sich selbst als dynamische Wachstumsregion und attraktiver Investitionsstandort, soll eine Modellregion für die Transformation weiterer Kohleregionen in Europa werden. Allein in Cottbus sind 15.000 neue Arbeitsplätze geplant. Lausitzweit dürfte die Marke von 20.000 neuen Stellen locker geknackt werden. Ursprünglich war die bundespolitisch gewollte Strukturentwicklung mit demVersprechen verbunden, die im Braunkohle-Business wegfallenden Jobs zu ersetzen – mittlerweile sieht es danach aus, dass dieser Wunsch mehr als übererfüllt wird. Das schafft in der Lausitz eine einzigartige Situation: Auf der einen Seite scheiden besonders viele Kräfte aus dem Markt aus, auf der anderen Seite kommen unglaublich viele Jobangebote neu dazu. Hier besteht aktuell Bedarf In der Lausitz sind Stellen durchschnittlich 152 Tage lang ausgeschrieben – 29 Tage länger als im deutschlandweiten Durchschnitt. Lausitzer Jobgesuche treffen auf durchschnittlich 0,8 weniger Arbeitssuchende als in der Gesamt-BRD. Das verbessert die Verhandlungsposition von ausgebildeten oder studierten Fachkräften einerseits und Unternehmensnachwuchs andererseits. Besonders lange sind laut der Agentur für Arbeit Arbeitnehmergesuche in den folgenden Berufshauptgruppen ausgeschrieben (Region Lausitz): • (Innen-)Ausbauberufe: 268 Tage • Mechatronik-, Energie- & Elektroberufe: 265 Tage • Hoch- & Tiefbauberufe: 261 Tage • Nichtmedizinische Gesundheit, Körperpflege, Medizintechnik: 216 Tage • Metallerzeugung, -bearbeitung, -bau: 211 Tage • Kunststoff- &Holzherstellung bzw. -verarbeitung: 206 Tage • Führer vonFahrzeug-&Transportgeräten: 201 Tage • Maschinen- & Fahrzeugtechnikberufe: 195 Tage • Gebäude-&versorgungstechnischeBerufe: 186Tage • Lebensmittelherstellung&-verarbeitung: 182Tage Besonders hohe zukünftige Bedarfe bestehen laut demB&esinstitut für Berufsbildung (BIBB) bis 2040 in Brandenburg & Sachsen in diesen Berufsgruppen: • Informatik-, Informations- & Kommunikationstechnologie: plus 18.000 • Nichtmedizinische Gesundheit, Körperpflege, Medizintechnik: plus 18.000 • Lehrende & ausbildende Berufe: plus 14.000 • Medizinische Gesundheitsberufe: plus 7.000 • Tourismus-, Hotel- &Gaststättenberufe: plus 7.000

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