42 › Spezial Sämtliche Parteien möchten Pflegeangebote flexibilisieren bzw. ausbauen, wobei lediglich SPD, Grüne und Linke konkrete Maßnahmen erdacht haben. Die Ideen reichen von neuen Pflege-Mischformen (SPD) über mehr Tagespflege-Angebote (Grüne, Linke) bis hin zu mehr Befugnissen für Kommunen (SPD). Über höhere Löhne für Pflegekräfte, das Ziel besserer Pflege-Personalschlüssel und das Verringern fachfremder Aufgaben wie Dokumentation herrscht über viele Parteigrenzen hinweg Einigkeit. Ideen der Landesebenen Voll auf mehr Nachwuchsgewinnung setzt die neu gebildete brandenburgische Landesregierung. SPD und BSW möchten eine Ausbildungsoffensive in der Pflege starten, die Gründung und Förderung neuer Berufsfachschulen prüfen und die Investitionen in bestehende erhöhen. Außerdem will das Land einen höheren Anteil an den momentanen Pflegeheim-Platzkosten übernehmen und dadurch den Eigenanteil verringern, den Pflegebedürftige tragen müssen. Im Freistaat Sachsen planen CDU und SPD ein bürokratiearmes Landespflegegesetz, darüber hinaus möchte die Regierung ein Förderprogramm für Modernisierungsmaßnahmen im Pflegebereich einführen. Pflege geht alle an Dass sich der Personalnotstand in der Pflege in den nächsten Jahren und Jahrzehnten entspannt, halten Experten für unrealistisch, denn: Deutschland wird immer älter, auch aufgrund sinkender Geburtenzahlen – vor allen im Osten. Gleichzeitig rücken bei weitem nicht genügend Nachwuchskräfte nach, um diesen Mehrbedarf abzufedern und die aus dem Arbeitsmarkt ausscheidenden Babyboomer zu ersetzen. Jede einzelne Pflegekraft wird dadurch immer wichtiger. Der wichtigste Lösungsansatz muss daher sein, den Beruf so attraktiv wie möglich zu machen: • Verbesserte Vergütung fortsetzen: Finanziell ging es dank Altenpflege-Mindestlohn zuletzt schneller aufwärts als in vielen anderen Berufen – dieser beträgt ab dem 1.7. dann 20,50 Euro pro Stunde für ausgebildete Pflegefachkräfte. Außerdem liegt der gesetzliche Urlaubsanspruch in der Altenpflege bei 29 und nicht nur bei 20 Tagen. Den Trend gilt es fortzusetzen, denn die Nachfrage nach Pflege wird immer weiter ansteigen. • Höhere Akademisierung anstreben: Nur etwa 2 Prozent der deutschen Pflegekräfte haben einen akademischen Abschluss. Der Wahlversprechen-Übersicht von pflege.de – mehr zum Thema in der dortigen Themenwelt Pflegepolitik.
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