88 › Titelthema klare Absprachen: Mama arbeitet jetzt und wird so lange nicht gestört. Die Abgrenzung zwischen Privat und Beruf ist auch in die andere Richtung wichtig: Nach Feierabend sollte der Rechner aus bleiben und das Telefon für Kollegen tabu sein. Aus den Augen – aus dem Sinn: Um den Anschluss an die lieben Kollegen nicht zu verpassen, ist es wichtig, regelmäßig Kontakt zu halten. Sei es durch E-Mails, Telefonate oder gelegentliche Anwesenheit im Büro. Wer mindestens einmal pro Woche im Büro arbeitet, dem wird das auch gut gelingen. Arbeitszeit: flexible Modelle Wer seinen Arbeitsort nicht nach Hause verlegen kann, für den könnten flexible Arbeitszeitmodelle eine Lösung sein. Wir stellen einige vor. Gleitzeit: Es wird eine Kernarbeitszeit mit Anwesenheitspflicht festgelegt, diese wird um eine sehr flexible Gleitzeit davor und danach ergänzt, so dass die Beschäftigten selbständig festlegen können, zu welcher Uhrzeit sie mit der Arbeit beginnen und wann sie Feierabend machen. Somit lassen sich auch Überstunden und Minusstunden sammeln, die regelmäßig ausgeglichen werden sollten. Teilzeit: Die Arbeitszeit, zum Beispiel die tägliche Stundenzahl, wird verringert. Alternativ kann die Wochenarbeitszeit flexibel auf einzelne Tage aufgeteilt werden. Dabei kann die tägliche Stundenzahl unterschiedlich sein. Auf die finanziellen Nachteile der Teilzeitbeschäftigung haben wir oben bereits hingewiesen. Vertrauensarbeitszeit: Dieses Modell verzichtet auf starre, feste Arbeitszeiten. Stattdessen sollen die Beschäftigten ein Ziel oder Ergebnis innerhalb einer bestimmten Frist erreichen. Damit dieses Modell für beide Seiten funktioniert, braucht es machbare Zielvorgaben und ein gutes Zeitmanagement. Teamorientierte Arbeitszeit: Das Team plant und vereinbart gemeinsam die individuelle Arbeitszeit. Der Bedarf im Team und die persönlichen Wünsche werden nach Möglichkeit in Einklang gebracht. Jobsharing: Dabei teilen sich zwei (oder mehr) Angestellte einen Arbeitsplatz und die dafür erforderliche Arbeitszeit. Das muss nicht unbedingt eine 40-Stunden-Stelle sein, sondern kann auch eine Funktion mit einem Aufwand von 60 Wochenstunden sein. Dieses Modell wird gern für Führungsfunktionen genutzt. Arbeitszeitkonto: Bei diesem Modell wird eine bestimmte Stundenzahl festgelegt, die es pro Jahr abzuleisten gilt. Wann und in welchem Umfang diese Stunden erbracht werden, ist nicht festgelegt. Das Gehalt bleibt dennoch immer gleich. So können die Beschäftigten Zeit ansparen und die Überstunden zu einem späteren Zeitpunkt abbauen – etwa für eine familiäre Auszeit. Sabbatical: Dieses meint eine mehrwöchige oder mehrmonatige Auszeit. Das kann in Form von unbezahltem Urlaub umgesetzt werden, wenn dies für die Beschäftigte finanziell tragbar ist. Alternativ kann über ein Lebensarbeitszeitkonto vorher Mehrarbeit angesammelt werden. Aber auch das ist für Familien mit Kindern nur begrenzt leistbar. Familienfreundliche Unternehmen finden Soweit die schnöde Theorie. In der Praxis hilft all dieses Wissen nichts, wenn Vereinbarkeit für den Chef ein Fremdwort ist und Kindkrank-Tage ebenso ungern gesehen sind wie Urlaubswünsche in der Ferienzeit. Im Zweifel bleibt da nur die Suche nach einem neuen Arbeitgeber. Angesichts des anhaltenden Fachkräftemangels in vielen Branchen, haben arbeitssuchende Mütter (und Väter) gute Chancen. Sie sollten schon im Vorstellungsgespräch abklopfen, welche Rolle Vereinbarkeit im Unternehmen spielt. Wer explizit ein QR-Code 1: Cottbus QR-Code 2: Spremberg QR-Code 3: audit berufundfamilie
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