lausebande-04-2018

Titelthema :: Seite 53 oder weil sie in der Schule oft fehlen. Dann können ihre Mitschüler ihnen kleine Freundschaftsdienste erweisen: Sie können den Ranzen im Schulhaus die Treppe hochtragen. Sie können ihnen die Haus- aufgaben zuschicken. Sie können Partei ergreifen für ihren Freund, wenn er wegen seiner Krankheit gehänselt wird, wenn ein Lehrer vergessen hat, dass er Anspruch auf einen Nachteilsausgleich hat. Das sind kleine Dinge, die für ein chronisch kran- kes Kind großen Wert haben. Und Familien mit ge- sunden Kindern wissen so vielleicht wieder mehr zu schätzen, welch hohes Gut die Gesundheit ist. werden die Kinder stundenweise unterrichtet. Die Klinikschule arbeitet dazu eng mit der Regelschule des Kindes zusammen. Zudem ist der Kontakt zu Mitschülern wichtig, die über anstehende Haus- aufgaben und Arbeiten auf dem Laufenden halten können. Viel Wert gelegt werden sollte auch auf ei- nen geregelten Übergang vom Klinikunterricht zu- rück in die Regelschule. (s. Interview Folgeseiten) Wer von Amtswegen von einer chronischen Er- krankung weiß, ist an die Schweigepflicht gebun- den, es sei denn, die Eltern entbinden von dieser. Ist also die Kita- oder Schulleitung über die Erkran- kung des Kindes informiert worden, darf sie diese Information ans Kollegium, an Mitschüler und deren Eltern nur mit ausdrücklicher Erlaubnis der Eltern weitergeben. Eine Möglichkeit, Datenschutz und Information zu vereinbaren, ist eine Liste, in der alle Kinder einer Schule mit gesundheit- lichen Einschränkungen namentlich aufgeführt sind. Dort wird nicht die Diagnose aufgeführt, aber die notwendigen Sonderregelungen, Notfall- maßnahmen und gewährten Nachteilsausgleiche. Wie oben erwähnt, spricht einiges dafür, mit der Krankheit offen umzugehen. Sonst wundern sich Mitschüler vielleicht, warum das betroffene Kind vermeintlich bevorzugt wird. Wer seine Mitschüler über die Erkrankung informieren will, hat mehrere Möglichkeiten: • Vortrag vor der Klasse über die Erkrankung, das fördert das Verständnis, ggf. mit Eltern oder Arzt • Projekt zu der Erkrankung im Unterricht • Brief an die Mitschüler und deren Eltern • Elternabend Was können Mitschüler und Freunde tun? Kinder haben Erwachsenen gegenüber einen kla- ren Vorteil im Umgang mit chronisch kranken Kin- dern: Sie sind unbefangener und weitgehend frei von Vorurteilen, je jünger desto mehr. Und genau das tut chronisch kranken Kindern gut. Sie wol- len auch von ihren Freunden so normal wie jeder andere Freund behandelt werden, sie wollen zum Kindergeburtstag eingeladen werden, sie wollen keine Sonderbehandlung, sie wollen ihre Krank- heit so wenig wie möglich thematisieren. Nichts- destotrotz brauchen sie manchmal eben auch Un- terstützung, weil es ihnen gerade nicht so gut geht Bilder erzählen meine Krankheit“ Dieses Bild entstand wie die weiteren Bilder (siehe S. 49) im Rahmen des deutschlandweiten Wettbewerbs „Bilder erzählen meine Krank- heit“ vom CJD Berchtesgaden Asthmazentrum. Bei diesem Bilderwettbewerb werden jährlich diabeteskranke Kinder und Jugendliche zwi- schen 6 bis 18 Jahren aufgefordert, sich krea- tiv mit ihrer Erkrankung auseinanderzusetzen. Die Teilnehmer können eine Zeichnung, ein Bild, eine Collage, aber auch ein Manga-Comic, ein Foto oder ein Video einreichen. Einsende- schluss 2018 ist der 31. August www.cjd-berchtesgaden.de

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