lausebande-04-2019

Spezial :: Seite 45 nen Techniken des Ostereierverzierens und im Kasten unten erfahren Sie mehr über die Bedeutung der un- terschiedlichen Muster und Symbole. Techniken des Eierverzierens Einfarbige Wachstechnik: Diese Technik ist gut für An- fänger geeignet, da alle Muster und Symbole in einem Gang aufgetragen werden können, ohne zwischen- durch das Ei färben zu müssen. Erst nach dem Auftra- gen der Muster und Ornamente bekommt das Ei sein Farbbad. Zum Schluss wird das Wachs von den ge- trockneten Eiern wieder entfernt. Mehrfarbige Wachstechnik: Die mehrfarbige Wachs- technik, auch Wachsreserve- oder Batiktechnik ge- nannt, ist deutlich zeitaufwändiger. Hier werden ver- schiedene Farben inmehreren Schichten aufgetragen, was optisch sehr imposant ist, aber auch einige Stun- den in Anspruch nimmt. Bossiertechnik: ImGegensatz zu den ein- oder mehrfar- bigen Wachstechniken wird das Ei bei der Wachsbos- siertechnik nicht eingefärbt – stattdessen werden Mus- ter und Symbole direkt mit farbigem Wachs aufgetra- gen. Somit entfällt auchdas EntfernendesWachses zum Schluss. Die wohl schnellste und einfachste Technik. Kratztechnik: Bei dieser Technik wird das Ei zunächst eingefärbt. Danach kratzt manMuster und Symbole in das Ei. Dies wirkt hervorragend bei einer dunklen Farb- wahl – außerdem eignet sich diese Technik gut zum „Einritzen“ von Sprüchen. Ausführliche Anleitungen zum Verzieren von Osterei- ern nach sorbischer Tradition finden Sie unter: www.spreewald-info.de/ostern/sorbische-ostereier/ Waleien Das Waleien war früher ein Fruchtbarkeitsritual und sollte denWuchs auf den Feldern der Bauern fördern – heute dient es vor allem dem Spaß der Kinder. Hier- bei wird eine Bahn (auch „Walka“ und „Walei“ ge- nannt) mit einem gewissen Höhenunterschied ange- legt, an deren Ende sich eine Grube befindet und auf welcher die Kinder ihre Ostereier dann hinunterrol- len lassen. Trifft ein Mitspieler mit seinem rollenden Ei ein anderes Ei in der Grube, darf er es behalten. Am Ende bekommen die Kinder mit den meisten Eiern als Belohnung Süßigkeiten oder andere kleine Preise. Wo Sie mit Ihren Kindern am Osterwochenende Waleien spielen können, erfahren Sie in unserer Übersicht zu Veranstaltungen am Ende des Beitrags. Osterfeuer Einer der in der Niederlausitz am weitesten verbrei- teten Bräuche ist das Osterfeuer, das in der Nacht zum Ostersonntag in fast allen Gemeinden der Regi- on entzündet wird. Dieser Brauch geht auf den Glau- ben an die reinigende Kraft des Feuers zurück. In den Tagen davor sammelt die Jugend des Ortes das Holz, zu dem oft alle Höfe der Gemeinde etwas bei- steuern. Damit das gesammelte Holz nicht schon vor der Nacht zum Ostersonntag in Flammen aufgeht, müssen die Jugendlichen Wache schieben – so sind schon einige Rivalitäten zwischen den Dorfjugend- en der Region entstanden. Spätestens in der Nacht zum Ostersonntag wird dann aber teils ausgelassen, teils gemütlich im Schein des gigantischen Feuers gefeiert. Nach Abbrennen des Feuers darf die Ju- (1) Wolfszahn: Kraft und Urwüchsigkeit (2) Sonnenrad & (3) Strahlenbündel: Wachstum, Wärme, Licht, Hoffnung auf wiederkehrenden Sommer und erwachendes Leben (4) Bienenwabe: Frühling, Fleiß und Emsigkeit (5) Punkt oder Kreis: Bannkreis, der Schutz vor bösen Dämonen bietet Muster und Symbole und ihre Bedeutung (6) Kiefernzweig: Gesundheit (7) Drei Punkte oder drei Dreiecke: Vater, Mutter und Sohn oder Erde, Himmel und Hölle (8) Stern: Leben, Wachstum und Fruchtbarkeit Fotos: Maik Köllnick (www.sorbische-ostereier.de ) 1 2 3 4 5 6 7 8

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