lausebande-04-2019
Tipps zum sorbischen Ostereiermalen gend dann Schabernack im Dorf treiben und hängt beispielsweise Bürgern, die beim Zampern knause- rig waren, die Hoftore aus. Osterwasser Weniger bekannt ist der mittlerweile nicht mehr ausgeübte Brauch des Osterwasserholens. Hierbei sollte ein Mädchen der Gemeinde in der Nacht ei- nen Krug Wasser aus einem nach östlicher Richtung fließenden Gewässer holen. Das sogenannte Oster- wasser besaß heilende Kräfte und sollte Familie und ihr Vieh vor Krankheiten schützen. Die Herausfor- derung des Osterwasserholens: Auf dem gesamten Hin- und Rückweg musste das Mädchen schweigen – sonst hatte sie nur Plapperwasser und das Oster- wasser verlor seine Wirkung. Ein Anlass natürlich für die männlichen Jugendlichen des Dorfes, das Mäd- chen auf ihrem Weg zu erschrecken. • Je nach Schwierigkeit der Technik können sich schon Kinder ab 6 Jahren probieren. • Auf weißen Eiern kommen Muster besser zur Geltung, als auf braunen Eiern. • Sollen Eier nicht gegessen werden, sondern als Dekoration dienen, sollten sie mindestens 30 Minuten gekocht werden – alternativ können sie ausgepustet werden, was allerdings einige Tage vorher geschehen sollte, damit die Eier noch austrocknen können. • Stoff- oder Batikfarben sind am besten für das Einfärben der Eier geeignet. • Gänsefedern sind sehr stabil, Taubenfedern hingegen verbrennen nicht so schnell. Hühner- und Entenfedern sind ebenso zum Auftragen des Wachses geeignet. • Zeichnen Sie zur Hilfe Muster und Symbole mit hauchdünnen Bleistiftlinien vor. • Wenn das Ei zum Schluss mit etwas Öl oder Speck eingerieben wird, hat es einen besonderen Glanz. Osterreiten Die Tradition um das Osterreiten ist vor allem bei den katholischen Sorben und in der Oberlausitz verbrei- tet und wird heutzutage noch in Zerkwitz bei Lüb- benau gepflegt. Beim Osterreiten wird die frohe Bot- schaft der Wiederauferstehung Christi verkündet. Dafür ziehen rund 30 Reiterinnen und Reiter um die umliegenden Dörfer mit Zwischenstopps für die Le- sung des Evangeliums und dem Anstimmen von Kir- chenliedern. Während des sogenannten Prozessions- reitens selbst sind die Reiter hingegen still. Wer die Tradition des Osterreitens selbst erhalten möchte: Je- der ab 14 Jahren kann sich bei Interesse bei der Kir- chengemeinde melden, nach der Konfession wird nicht gefragt. Auf den folgenden Seiten bekommen Sie hasenstar- ke Ausflugstipps für das Osterwochenende und die Vorosterzeit, bei denen Sie die sorbischen Osterbräu- che selbst ausprobieren können. Seite 46 :: Spezial
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