lausebande-04-2019

Titelthema :: Seite 68 sind ebenfalls Nützlinge, die sich mit einer Nisthilfe anlocken las- sen. Generell gilt: Vielfalt hält tie- rische Schädlinge in Schach. Und was hilft bei Pilzen? Bei Pil- zen ist es wichtig Pflanzen gut zu stärken: Dafür brauchen sie ei- nen geeigneten Standort und eine ausgewogene Düngung, und sie müssen richtig gegossen werden. Wenn dennoch ein Pilz kommt, kann eine Jauche aus Acker- schachtelhalm oder aus Brenn- nesseln helfen. Was ist mit Dünger? Wir empfeh- len, möglichst keinen syntheti- schen Dünger zu kaufen, da er energieintensiv hergestellt wur- de und nicht alle nötigen Nähr- stoffe enthält, da fehlen oft Spu- renelemente. Sie können auch leicht überdosiert werden. Bes- ser ist ein Komposthaufen, denn er enthält genau die Nährstoffzu- sammensetzung, die der Garten braucht. Alternativ kann man or- ganischen Dünger wie Hornspä- ne oder Brennnesseljauche nut- zen. Als Gründüngung eignet sich imWinter Feldsalat, im Som- mer Phacelia bzw. Bienenfreund. Wie wird ein Garten tierfreund- lich? Für Igel und Reptilien sind Maschendrahtzäune problema- tisch, ihnen sollte man als Durch- lass ein kleines Loch lassen. Wich- Was zeichnet denn einen naturnahen Garten aus? Das sind insbesondere drei Merkmale: zumeinen Artenvielfalt, d.h. Wildpflanzen, heimische Arten und naturnahe Sorten statt Zier- pflanzen. Weiterhin der Verzicht auf Gift und auf Erde mit Torf. Warum sind denn heimische Pflanzen so wichtig? Heimische Pflanzen sind eine wichtige Nah- rungsgrundlage für die Insekten, beide haben sich über Jahrmillio- nen aneinander angepasst. Ideal sind sogar gebietsheimische Pflan- zen, da sie genetisch in die Regi- on passen, sie sind an den Stand- ort mit seinem speziellen Boden angepasst. Leider gibt es weni- ge Hersteller regionaler Pflanzen. Die findet man z.B. in einer guten Gärtnerei oder Baumschule. Alter- nativ kann man solche Pflanzen über das Internet beziehen. Welche Pflanzen sind für den san- digen Lausitzer Boden besonders gut geeignet? Sandige Böden sind gut für Pflanzen wie Sandnelke, Kugelblume, Fingerkraut, Genfer Güsel, Färber Hundskamille und für Pflanzen, die am Straßenrand wachsen wie Wegwarte, Korn- blume, Schafgarbe. Wer wissen möchte, welche Pflanzen im Bo- den des eigenen Gartens gute Vo- raussetzungen finden, der achtet am besten beim Spaziergang auf sogenannte Zeigerpflanzen. Das sind jene Pflanzen, die auf heimi- schem Boden wachsen und sich den Standortbedingungen wie Boden, Licht und Niederschlag an- gepasst haben und die Gegeben- heiten vor Ort auch anzeigen. Die finden dann in der Regel auch im heimischen Garten gute Voraus- setzungen. Wenn der eigene Garten bisher eher nicht in die Kategorie natur- nah fällt: mit welchen einfachen Tipps lässt sich das schnell än- dern? Der erste Tipp ist der Ver- zicht auf Gift und Torf. Als nächs- tes kann man aufhören, manche Ecken zu pflegen, also nicht mehr in die letzte Ecke mit dem Rasen- mäher zu gehen, sondern Unkraut zuzulassen und geschnittenes Tot- holz dort abzulagern. Kann man im Garten wirklich auf Gift verzichten? Schädlinge hat vermutlich fast jeder Gartenbesit- zer schon gehabt. Es braucht kein Gift, die Natur hat auf alles eine Antwort. Wenn man z.B. Blattläu- se hat, dann ist das ein Zeichen dafür, dass etwas nicht im Ein- klang ist. Dann fehlen Nützlin- ge wie Florfliegen, Marienkäfer Laufkäfer. Letztere fressen auch Schneckeneier. Die Insekten brau- chen aber Vielfalt und zum Über- wintern Totholz und Efeu an der Hausfassade. Vögel und Insekten Ein Naturgarten hat gerade für Kleingärtner mit Kindern viele Vorteile. Gartenexpertin Marja Rottleb vom NABU hat sie uns im Interview verraten. Für Familien ist ein naturnaher Garten optimal

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