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Aktuelles ‹ 27 Rheinland-Pfalz Der Lehrermangel schlägt in Rheinland-Pfalz weniger stark zu als in anderen Ländern. ZumSchuljahresbeginn stellte das Landmehr als doppelt so viele Lehrer ein, wie Ruheständler das Klassenzimmer verlassen haben. Einen immer größeren Anteil machen dabei Vertretungslehrkräfte aus, die sich über ein landesweites Portal registrieren können und keine Lehramtsbefähigung nachweisen müssen. Von Kurzzeitaushilfen bis hin zur Klassenleitung übernehmen diese vielfältige Aufgaben. Saarland ImSaarlandwurde inden vergangenen zehn Jahren einViertel der Lehramtsstudienplätze abgebaut, was gegenwärtig für Kritik sorgt. Demvorhandenen Mangel möchte das Land damit begegnen, dass der Einstellungstermin auf einenMonat vor demSchuljahresbeginn festgelegt wird. Warum?Umdie imSaarland ausgebildetenKräftemithilfe einer längeren Eingewöhnungszeit an das Bundesland zu binden. Darüber hinaus hat sich das Land bisher zu keinenweiterenMaßnahmen bekannt. Sachsen-Anhalt Sachsen-Anhalt zahlt ab dem Sommer allen Grundschullehrkräften genauso viel Geld wie ihren Kollegen an weiterführenden Schulen. Schon ab den Osterferien hebt das Land wiederum das Arbeitspensum für alle an: Lehrkräfte sollen dann eine Stunde pro Woche mehr vor der Klasse stehen. Diese können sie sich entweder auszahlen lassen oder sie auf einem Arbeitszeitkonto sammeln. Als dritte Maßnahme sollen Seiteneinsteiger künftig die Möglichkeit zur Verbeamtung bekommen. Thüringen Thüringen setzte bereits einen bunten Strauß an Maßnahmen gegen den Lehrermangel um: Verwaltungsassistenten zur Entlastung von Schulleitungen, die Einführung der Verbeamtung von Lehrkräften, Gehaltserhöhungen für Grund- und Realschullehrer, einen Zuschlag für Lehrer in strukturschwachen Regionen und eineWerbekampagne. Angehende Lehrer sollen zudem nicht mehr nur in Erfurt und Gera, sondern auch an Regionalstellen in kleineren Städten ausgebildet werden. Schleswig-Holstein Von 22.600 Planstellen waren im Februar mit 200 offenen Stellen verhältlnismäßig wenige frei. Das Land richtet seinen Blick daher vor allem auf die längerfristige Zukunft, möchte bereits Schülerinnen und Schüler für den späteren Lehrerberuf anwerben, mehr Plätze für das Freiwillige Soziale Jahr in Schuleinrichtungen schaffen, eine landesweite Praktikumsdatenbank einrichten und die Übernachtungskosten während eines Praxissemesters von Lehramtsstudierenden bezahlen.

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