40 › Bio-Spezial Der Bio-Boom hat in den letzten Jahren einen Dämpfer erlebt. In Krisen, da vieles unsicher und teurer wird, wurde gerade bei Lebensmitteln und Waren des täglichen Bedarfs gespart. Zwar stehen Tierwohl und Artenschutz immer höher im Kurs – nur kosten darf es möglichst nichts. Es ist eine falsche Mentalität, die der Bio-Branche und mehr Nachhaltigkeit in der Ernährung auch vieler Kinder und Familien schadet. Insofern können Eltern die folgenden Seiten gern als Plädoyer verstehen, bei ihren Kindern in Zeiten nach wie vor zunehmender Allergien, Unverträglichkeiten und Übergewicht bewusster auf eine gesunde Ernährung zu achten und gleichzeitig Umwelt und Klima zu schonen. Und ja: Bio-Landwirtschaft bedeutet für die Landwirte einen Mehraufwand. Und Bio ist nicht gleich Bio. Unser kleiner Einkaufsführer soll daher den Weg zu umweltbewussten und gesunden Lebensmitteln weisen. Was macht „Bio“ aus? Bei der Auswahl aus der Auslage im Supermarkt meldet sich oft das Gewissen. Sollen es Früchte aus Spanien oder aus Deutschland sein? Bio oder konventionell? Wer nachhaltig kaufen möchte, wird wegen der weiten Transportwege spanische Früchte eher mit schlechtem Gewissen essen. Egal ob aus Spanien oder aus Deutschland – Früchte aus konventionellem Anbau enthalten deutlich mehr Pestizid-Rückstände als solche aus ökologischer Landwirtschaft. Denn dort sind chemische Pflanzenschutzmittel verboten. Für alle in Deutschland angebauten und verkauften Bio-Lebensmittel gilt die EU-Öko-Richtlinie von 1991, die 2007 erstmals komplett überarbeitet wurde und in den letzten Jahren eine gründliche Neuordnung erfuhr. Seit dem 1. Januar 2022 werden in der EU Produkte aus biologischer bzw. ökologischer Erzeugung noch ausführlicher und strenger geregelt. Die Richtlinie legt u.a. fest, was bei der Erzeugung, Verarbeitung, Kennzeichnung und Kontrolle von Bio-Produkten einzuhalten ist. Für die ökologische Tierhaltung und Fischzucht gibt es eigene Richtlinien. Daran erkennt man auch, was in konventionellen Erzeugnissen enthalten sein kann. Und das sind nur die rechtlichen Mindeststandards für den Öko-Landbau. Da die Begriffe „Bio(logisch)“ und „Öko(logisch)“ geschützt sind, können Kunden Bio? Logisch! Ein kleiner Einkaufsführer zu gesunden Lebensmitteln. Bioprodukte sorgen durch ökologische Herstellung nicht nur für gesunde Ernährung, sondern leisten auch einen wichtigen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz. Auch regionale Produkte bieten bedeutende Vorteile. Foto links: RossHelen, istock; rechts: undefined undefined, istock
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