28 › Aktuelles Zuhause auf Zeit für Familien aus ganz Deutschland, überwiegend aus Brandenburg, Berlin und Sachsen. Sie bekommen hier für fünf Tage die Chance, ihr Miteinander zu reflektieren und das Familienleben mit dessen bisherigen Belastungen ein Stück weit neuzugestalten. Verhaltenstherapeutischer Ansatz Der Schlüssel zur Arbeit mit den Familien ist das verhaltenstherapeutische IntraActPlus®-Konzept. Das Spektrum der psychosomatischen und sozialpädiatrischen Probleme der Kinder und Jugendlichen reicht von Beschwerden wie Einnässen, Einkoten, Bauch- oder Kopfschmerzen über Konflikte aufgrund von widerständigem, aggressivem Verhalten und Lernschwierigkeiten bis zu Erschwernissen beim Umgang mit anderen. Der große Vorteil durch die direkte Anbindung an die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin: „Bei Bedarf können wir Auffälligkeiten mit Untersuchungen und somatischer Diagnostik parallel gründlich abklären. Viele Familien sind dankbar dafür, dass sie hier nicht nur therapeutisch, sondern auch medizinisch gut aufgehoben sind“, weiß Chefärztin Dr. Carolin Stegemann. Während das Therapieangebot für Familien im Jahreswechsel 2023-2024 aufgrund der ärztlichen Besetzung der Kinderklinik eingestellt werden musste, stand für Dr. Carolin Stegemann schon zum Start ihrer chefärztlichen Tätigkeit fest: Das Angebot ist so einzigartig, dass es dringend reaktiviert werden muss. Und genau das hat sie gemeinsam mit dem neuen Ärzte-Team in enger Zusammenarbeit mit den Therapeutinnen geschafft. Heute steht das multiprofessionelle Team aus Ärzten, Therapeuten und speziell geschulten Pflegekräften wieder in regelmäßigem Austausch miteinander, damit die Familien so viel wie möglich von dem stationären Aufenthalt profitieren. Fünf Tage. Viele neue Perspektiven. „Viele Familien, die zu uns kommen, haben bereits mehrere Jahre Therapie hinter sich. Wir können hier innerhalb der fünf Tage oft große Fortschritte erreichen, weil wir die Kinder mit ihren engsten Bezugspersonen gemeinsam therapieren und so viel besser auf das systemische Zusammenspiel eingehen können“, erklärt Babett Kauschmann. Es ist ein deutschlandweit einmaliges Projekt: Auf einer speziell eingerichteten Station der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin in Lauchhammer können sich Familien für fünf Tage stationär in die Familienzentrierte Interaktionstherapie (FAZIT) nach dem IntraActPlus®- Konzept begeben. Für die Familien ist dieses Angebot die Chance auf ein neues Miteinander, geprägt von Entlastungen und neuen Strategien. Die Therapieplätze sind sehr gefragt und ein „Geheimtipp“ von vielen Kooperationspartnern. Das multiprofessionelle Team kümmert sich fokussiert und familienzentriert um die Sorgen der Eltern mit ihren Kindern. „Meine Therapeutin hat Zauberaugen, die kann in Kinderherzen sehen“, steht in kindlicher Krakelschrift an der Wand im Flur der FAZIT-Station. Im Sockelgeschoss des Krankenhauses in Lauchhammer ist vor mehr als 20 Jahren auf Initiative von Kinderarzt Hendrik Karpinski ein ganz besonderer Ort mit ganz besonderen Menschen entstanden. Die Station 1a wird jede Woche zu einem Die Therapeutinnen mit den Zauberaugen Ein deutschlandweit außergewöhnliches stationäres Therapieangebot für Kinder und Eltern im Krankenhaus Lauchhammer der Sana Kliniken Niederlausitz Babett Kauschmann ist leitende IntraActPlus®- Therapeutin im Fazit Lauchhammer. Mit ihrem multiprofessionellen Team bietet sie Familien aus ganz Deutschland die Chance, ihr Miteinander zu reflektieren und ein Stück weit neu zu gestalten. Fotos: Steffen Rasche
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