Aktuelles ‹ 29 Die leitende IntraActPlus®-Therapeutin ist von Hause aus Ergotherapeutin und hat zusätzliche Fortbildungen zur qualifizierten Elternbegleiterin und Elterntrainerin bei AD(H)S sowie zur Systemischen Familienberaterin absolviert. Durch ihre vielschichtigen Qualifikationen und die langjährige Erfahrung gelingt Babett Kauschmann und den anderen IntraActPlus®-Therapeutinnen im Team der ganzheitliche Blick auf die Familien: Mit ihren „Zauberaugen“ werden die Situationen, in denen es in der Interaktion hakt und ruckelt, plötzlich sichtbar. Aktive Elternarbeit Während der fünftägigen stationären Therapie wohnen die Familien gemeinsam in einem Zimmer und werden von einer festen Bezugstherapeutin begleitet. „Die Eltern, die mit ihren Kindern hierherkommen, wissen, dass sie aktiv beteiligt werden“, sagt Babett Kauschmann. Schon vor der Aufnahme werden die Eltern gebeten, in spezifischen Fragebögen unter anderem zu skizzieren, wo sie sich die Unterstützung und Expertise des FAZIT-Teams wünschen, und einige Alltagssituationen in Videosequenzen festzuhalten. Mit Videos zum neuen Miteinander Die Videokamera wird dann während der Therapie zum wichtigsten Begleiter im Alltag. Immer wieder werden klassische Alltagssituationen gefilmt: das Frühstück am Morgen, Zimmer aufräumen, eine gemeinsame Spielrunde, das Anziehen vor dem Gang an die frische Luft oder die Vorbereitung des Mittagessens. Mit Hilfe dieser spezifischen videogestützten Verhaltensbeobachtung werden bestimmte Störungsbilder erkennbar. „All die Videos sind Gold wert für die Eltern. Denn man erkennt mit ihrer Hilfe ganz klar die Familiendynamik. Das öffnet sehr viele Wege für die Erkenntnis der Eltern“, erklärt die FAZIT-Leiterin. Eltern als Experten ihrer Kinder Bei ihrer Arbeit legen die Therapeutinnen vor allem Wert auf die Beziehung im Miteinander. Sie betrachten die Eltern als die Experten für ihre Kinder. Gemeinsam wird an der Interaktion gearbeitet, ein neuer Umgang in konfliktreichen Situationen geübt und Verhaltensweisen angepasst. „Wir loben sehr viel, aber wir finden auch klare Worte, wenn wir Szenen beobachten, die sich ungünstig auf das Kind und seine Entwicklung auswirken“, betont Babett Kauschmann. Verstärkung fürs Team gesucht Der besondere Ansatz, Kinder und ihre engsten Bezugspersonen gemeinsam zu therapieren, findet große Resonanz. Seit der Gründung von FAZIT im Jahr 2003 hat das Team zahlreiche Familien aus ganz Deutschland begleitet. Die Wartezeit auf einen Therapieplatz beträgt mehrere Monate. Durch die enge Begleitung mit jeweils einer Therapeutin pro Familie können aktuell nur ein bis zwei Familien pro Woche betreut werden. Die Nachfrage ist viel größer. Die Klinik ist deswegen intensiv auf der Suche nach weiteren Therapeuten. Ab April bekommt das IntraActPlus®-Therapeutinnen-Team daher Verstärkung durch eine Psychologin. Botschafter der Kinder Wie nachhaltig die fünf Tage in den Familien weiterwirken, bekommt das FAZIT-Team immer wieder zurückgemeldet. „Die größte Heilkraft steckt in den Familien selbst. Wir machen den Eltern während der Therapie ihre verbale und nonverbale Kommunikation bewusst. Wir sehen uns hier oft als das dritte Auge der Familie, weil wir Dinge sehen, die ihnen bislang verborgen geblieben sind. Und wir sind oft auch die Botschafter der Kinder, weil wir die Themen ansprechen, die sie nicht kommunizieren können“, fasst Babett Kauschmann das besondere Angebot in der Kinderklinik Lauchhammer zusammen. Sana Kliniken Niederlausitz Klinik-Bereich Lauchhammer Friedensstraße 18 / 01979 Lauchhammer Tel.: 03573 75-0 / skn.info@sana.de www.sana.de/niederlausitz Zuhause auf Zeit: Während der fünftägigen Therapie sind die Familien gemeinsam auf der Station untergebracht und haben eine feste Bezugstherapeutin an ihrer Seite.
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