Seite 21 - lausebande_05-2013

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Titelthema :: Seite 21
bedingen können, Beispiele finden sich im Jainis-
mus, Hinduismus und Buddhismus. Laut einer vor
Kurzem veröffentlichten Spiegel-Studie überwiegen
in Deutschland moralische Gründe mit ca. 60 Pro-
zent deutlich vor gesundheitlichen Gründen mit ca.
20 Prozent. Wie stark Vegetarier in Deutschland im
Kommen sind, ist hingegen umstritten. Während
die Nationale Verzehrstudie aus dem Jahr 2007 von
gerade einmal 1,6 Prozent Vegetariern in Deutsch-
land ausgeht, nennen andere Studien, die z.B. von
Tierschutz-Organisationen angefertigt oder von
Vegetarier-Verbänden interpretiert werden, von 7
bis 9 Prozent und somit 6-7 Millionen Vegetariern in
Deutschland. Die Wahrheit wird – wie someist – ir-
gendwo dazwischen liegen.
Die Lust auf Fleisch hingegen stagniert auf deut-
schen Tellern auf hohem Niveau. 1950 verzehrten
die Deutschen pro Kopf noch rund 26 Kilogramm
im Jahr, der in Zusammenarbeit von Heinrich-Böll-
Stiftung und Bund für Umwelt und Naturschutz
(BUND) vorgestellte Fleischatlas 2013 weist inzwi-
schen 89 kg Fleischverzehr pro Jahr beim Durch-
schnittsdeutschen aus. Ein durchschnittlicher
Deutscher „verbraucht“ danach im Laufe seines
Lebens 1094 Tiere, darunter 4 ganze Rinder, 4
Schafe, 12 Gänse, 37 Enten, 46 Schweine, 46 Puten
und 945 Hühner. In diesen Zahlen enthalten ist
nicht nur, was gegessen wird, sondern etwa auch
die Nutzung von Knochen für die Produktion von
Seife oder andere Nutzungen.
Ob Vegetarier, Veganer, Röhköstler oder
„Fleischfresser“, jeder kann seine eigene
Entscheidung treffen. Für Erwachsene ist
das auch unproblematisch – doch was ist zu be-
achten, wenn Eltern in diesem Zusammenhang für
ihre Kinder entscheiden? Dieses Thema bietet mit
besonderem Blick auf die vegetarische Ernährung,
die von immer mehr Menschen gewählt wird, wich-
tige Hinweise und Handlungsempfehlungen:
Wer is(s)t was?
Ob aus ethischen, moralischen, religiösen oder öko-
logischen Gründen, die Motive für eine bestimmte
Ernährungsform sind sehr unterschiedlich, ins-
besondere bei einer vegetarischen Ernährung. So
möchte ein ethisch argumentierender Vegetarier
nicht, dass Tiere für den Verzehr getötet werden.
Ebenso kann abseits des eigentlichen Verzehrs
eine tierrechtliche Überlegung eine Entscheidung
beeinflussen. Einige sind der Überzeugung, dass
sie gesünder Leben als ein Nicht-Vegetarier. Auto-
matisch zum Vegetarier werden die, die eine Ab-
neigung gegen den Geschmack von Fleisch haben.
Auch halten einige Vegetarier ihre Ernährungsweise
für ökologischer: Sie wollen etwas gegen die inten-
sive Tierhaltung infolge des erhöhten weltweiten
Fleischkonsums tun, die umweltschädlicher als die
herkömmliche extensive Tierhaltung ist. Bei An-
deren wiederum fordert ein religiöser Hintergrund
gewisse Ernährungsregeln, die einen Vegetarismus
Redaktion: Coline Erdmann (zwei helden), Foto links: Steffen Schwenk (light-impression.de)
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Hase oder Möhre?
Vegetarismus – eine Ernährungs-Alternative für Kinder?
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