Interview :: Seite 36
mit bestimmten Sachen nicht einverstanden sind
und dann versuchen, ihre Kinder zu schützen oder
ihnen auch mal Grenzen aufzeigen. Trotzdem sollte
immer klar sein, dass eben diese Eltern im Grunde
der Anker sind, der die Kinder wieder nach Hause
zieht.
Shary und Sie haben eine CD aufgenommen. Die
Liedtexte im Booklet hat Shary handgeschrieben.
Wo sieht man Ihre Handschrift am deutlichsten?
Meine Handschrift ist wohl am ehesten auf einer Me-
taebene sichtbar. Die kann man nicht mit den Augen
sehen, nur mit dem Herzen. Was aber erkenntlich
ist: Das Cover ist schwarz-weiß und zum Ausmalen.
Das war eine meiner Ideen. Viele Texte haben wir
zusammen geschrieben, genau wie die Musik. Das
heißt: Auf jeder Seite und in jedem Titel steckt auch
ein bisschen Ralph drin.
Die Sendung mit der Maus kennen viele Eltern noch
aus ihrer eigenen Jugend. War das Mitwirken in der
Sendung ein Kindheitstraum von Ihnen?
Nein, gar nicht. Ich wollte nie zum Fernsehen und
ich wollte auch nie zur Maus. Ich fand als Kind die
Sendung mit der Maus zwar gut, aber es gab auch
andere Sachen, die mir genauso gut gefallen ha-
ben. Es war also nie ein höheres Ziel von mir, dort
zu arbeiten. Auf der anderen Seite ist es natürlich
super mit Armin und Christoph und dem gesamten
Team zu arbeiten. Die haben so viel Erfahrung, man
kann wirklich viel von ihnen lernen. Es macht auch
unglaublich viel Spaß. Ich bin jeden Tag aufs Neue
froh, dass ich das mitmachen kann.
Ist es richtig, dass Sie früher auf einem Schlachthof
gearbeitet haben?
Naja, ich wollte immer was mit
Tieren machen...
Aber Schlachten? Und wie kommt man von da zum
Fernsehen?
Gute Frage. Das mit dem Schlachthof
habe ich auch nicht lange gemacht. Das war nicht
so mein Ding. Ich glaube, wir sind da nicht so rich-
tig warm geworden – der Schlachthof, die Tiere und
ich. Zum Fernsehen bin ich ganz einfach per Zufall
gekommen. Ich habe viele, viele Praktika gemacht
und als Kamera-Assistent gearbeitet. Das war alles
eher im technischen Bereich und ich dachte mir, ich
weiß jetzt, wie ich Kameras auseinander nehme und
aufbaue. Dabei hätte ich viel lieber inhaltlich gear-
beitet. Dann habe ich als Praktikant bei der Game-
show „Geh aufs Ganze“ angefangen. Dort habe ich
Gefallen daran gefunden, mir Spiele für die Game-
show auszudenken. So kam ein Schritt nach dem an-
deren und plötzlich stand ich auch vor der Kamera.
Es ist einfach so passiert.
Sie machen Fernsehen für Kinder, sind die eigenen
Kinder die größten Fans oder die größten Kritiker?
Das kommt auf die Tagesform an.
Auf die der Kindern oder auf Ihre?
Sowohl als auch.
Der „Fernseh-Casper“: links „Maus Special – Indien“, rechts „Wissen macht Ah“
Foto: WDR Presse