lausebande-05-2018
Titelthema :: Seite 55 sie nicht regelmäßig genutzt wird, noch verlernt werden. Anders bei Erwachsenen: Wer eine Fremd- sprache bis zum Schulabschluss passabel gelernt hat, wird sie auch nach mehrjähriger Pause wie- der auffrischen können. Wenn das Kind die Mut- tersprache gut beherrscht, dann wird eine zweite Sprache zumindest nicht schaden. Lerntypen Die Fragen, ob einige Menschen sprachbegabt sind und ob es unterschiedliche (Sprach-)Lern- Typen gibt, sind ebenfalls umstritten: ob man eine Fremdsprache gut lerne, hänge weniger vom Talent ab als vielmehr von der Motivation. Die Ver- treter der Lerntyp-Theorie unterscheiden verschie- dene Typen, je nachdem welche Sinne am meisten angesprochen werden. Die drei gängisten: Visueller Lerntyp: Dieser Lerntyp kann sich Fak- ten besser einprägen, wenn er sie gesehen hat. Vorträge finden den Weg in sein Gedächtnis eher, wenn sie von einer Präsentation unterstützt wer- den. Merken durch reines Zuhören fällt ihm schwe- rer. Er braucht Bücher, Grafiken, Illustrationen zur Veranschaulichung. Mindmaps, Lernposter und Textmarker helfen ihm ebenfalls. Vokabeln prägt sich der visuelle Lerntyp am besten ein mit Hilfe von Bilderkarten oder indem er die Wörter mit gro- ßer Schrift auf Kärtchen schreibt. Das Kärtchen mit dem englischen Wort für Tür wird dann beispiels- weise an die Tür geklebt. mehrere Sprachen zu lernen – bei Bedarf auch mehrere gleichzeitig. Spätlerner, die erst im Erwachsenenalter mit einer neuen Fremdsprache beginnen, haben Kindern gegenüber zumindest einen Vorteil: Sie machen schnellere Lernfortschritte, da sie in ihrem Leben bereits verschiedene Lernstrategien ausprobiert und entwickelt haben. Anders als Kinder können sie z.B. Wortverwandtschaften erkennen, sie ent- wickeln einen anderen Zugang zur Sprache. Der Vorteil von Frühstartern: Kleine Kinder sind noch sehr offen und neugierig, sie lernen eine Sprache spielerisch, je nach Methode fast ne- benbei. Und sie sind entspannter im Umgang mit Fehlern. Anders als Jugendliche oder Erwachsene scheuen sie sich nicht vor falschen Formulierun- gen, sie plappern einfach drauf los. Zusammengefasst kann man sagen: Ein Kleinkind schon im Krippen- oder Kindergar- tenalter eine Fremdsprache lernen zu lassen, nur damit es später bessere Chancen in der Schule oder im Beruf hat, ist vielleicht nicht die optimale Moti- vation. Kleinkinder lernen in ihrer Entwicklung oh- nehin so viel Neues jeden Tag, dass man sie nicht ohne Not auch noch eine Fremdsprache lernen lassen sollte. Etwas anderes ist es, wenn das Kind einen Bezug zur erlernten Fremdsprache hat. Das können die sorbischen Nachbarn und Bräuche im Heimatdorf sein. Das kann die polnische Oma sein, die regel- mäßig zu Besuch kommt. Wer sich dafür entscheidet, dass der Nachwuchs schon früh eine Fremdsprache lernt, sollte sie so auswäh- len, dass sichergestellt ist, dass das Kind regelmäßig die Sprache sprechen kann – z.B. im Kindergarten und dass die Fremdsprache auch über die Kita-Zeit hin- aus gelehrt wird. Der beste Sorbisch-Unterricht bringt nicht viel, wenn das Kind nach der Kita- oder Grund- schulzeit nicht weiter- lernt. Eine so früh erlernte Fremdsprache kann, wenn » FIT IN ENGLISCH BERLITZ SPRACHFERIEN Noch freie Plätze in allen Schulferien! JETZT KOSTENLOS DEN KATALOG 2018 BESTELLEN: : Telefon 05105 5825078 oder www.berlitz.de/sprachcamps • Für 7- bis 17-Jährige • Motivierender Sprachunter- richt, spannende Aktivitäten • Über 300 Termine in allen Schulferien, 65 Standorte
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