lausebande-05-2019
Aktuelles :: Seite 36 Familien haben in Cottbus ei- nen guten Zugang zum Sport, der Kinderleicht e.V. und der Familiensportclub erleichtern den Weg zum richtigen Sport fürs Kind. Ist Cottbus mit diesen Angeboten Vorreiter? Uns ist nicht wichtig ob wir Vorreiter sind, wir wollen einfach mit Cottbusern etwas bewegen. Der Spagat zwi- schen Bewährtem und Neuem ist dabei mein persönlicher Leitge- danke. Wenn Menschen Ideen für neue Angebote haben, dann ver- suchen wir das sinnvoll zu unter- stützen und knüpfen Netzwerke. So auch bei der SpreeMeile und ih- rer jüngst eröffneten, letzten Stati- on mit einem tollen Kletterfelsen. Kinder halten sich heute immer häufiger vor digitalen Endgerä- ten auf, gibt es einen Geheim- tipp, wie man sie für Sport im Verein begeistern kann? Wichtig ist es, sich für das zu interessie- ren, was der Nachwuchs macht. Und klar: gemeinsame Erlebnisse schaffen! Wenn Eltern sich Zeit nehmen für Frisbee, Ball über die Schnur oder einfach nur regelmä- ßig Radfahren, dann machen die Kids mit. Ebenso helfen sportliche Großeltern als Vorbilder. Was macht Ihnen eigentlich mehr Sorge, der Nachwuchs oder der Mangel an Übungs- leitern? Übungsleiter braucht Ist Cottbus als Sportstadt in der Region und dar- über hinaus eine Ausnahme? Mit etwas Stolz sollten wir selbst sagen, ja. Natürlich gab es beim FCE oder olympischen Sportarten schon bessere Zeiten. Aber die Vielfalt der Vereinsangebote, tolle Events und die Kraft der Cottbuser Sportfamilie sind schon klasse. Wie steht es um den Nach- wuchs, ist der genauso aktiv wie ältere Generationen? Viele Kiddies sind in über 90 Sportverei- nen aktiv, die Kinder- und Jugend- arbeit anbieten und einen großar- tigen Job im Ehrenamt machen. Aufholen müssen wir im Vor- schulbereich. Hier brauchen wir viele engagierte Übungsleiter und gute Kooperationen mit den Kitas. Das betrifft insbesondere Breiten- sportangebote im Kinderbereich wie bei Kinderleicht e.V., dem SCC Breitensport oder in zahlreichen weiteren Vereinen. Wie halten Sie das mit Ihrer Fa- milie, lässt der Büroalltag noch gemeinsame Sporterlebnisse zu? Schwierig, aber gerade die Feier- tage und Ferien werden aktiv ge- nutzt. Natürlich gehen wir auch ins Kino, ins Piccolo Theater oder in den schönen Cottbuser Tier- park. Mann muss sich die Zeit ein- fach nehmen ;-) das Land. Ich weiß nur zu gut, wie viele Eltern voll eingespannt sind im Job, dann im Haus und der Familie. Und dann noch der Verein. Wir müssen die Arbeit des Übungsleiters mehr wertschätzen. Auch Übungsleiter sind nur Men- schen, denen ein Danke und die Frage, ob man helfen kann, richtig gut tut. Unsere Region befindet sich gleich dreifach im Wandel: zu demografischem und digitalem kommt der Strukturwandel. Wie wird sich das auf den Fami- liensport in Cottbus auswirken? Das mit der Demographie haben wir ja zum Teil selbst in der Hand. Aber ernsthaft, Familien müssen hier bleiben und junge Menschen glaubhaft merken, dass sie hier eine gute Zukunft haben. An der Digitalisierung kommen wir nicht vorbei, da müssen wir die Vortei- le einfach clever nutzen. Wir alle müssen uns mehr Zeit nehmen und weniger „antreiben“ lassen. Mit dem Ostseesportverein und dem Familiensportclub sind neue Angebote entstanden, was wandelt sich noch in der Sport- stadt Cottbus? „Jung Gebliebene“ sind eine neue, taffe und aktive Generation im Alter 60 plus, die genau weiß, was sie will und was sie nicht will. Wir müssen sie viel- mehr einbinden und auch mal Cottbus ist eine sportverrückte Stadt. Hier zählen ca. 145 Sportvereine über 23.000 Mitglieder. Repräsen- tiert und gegenüber der Stadt vertreten werden sie durch den freiwilligen Zusammenschluss im Stadt- sportbund. Dessen Geschäftsführer, Tobias Schick, kommt bei der vielen Arbeit an den Rahmenbedingun- gen für kleine und große Sportler selbst kaum noch zu sportlichen Aktivitäten. Wir trafen ihn zu einem Gespräch über Gegenwart und Zukunft der Sportstadt Cottbus insbesondere im Familienbereich. „Wir müssen einfach öfter stolz sein“ Interview mit Tobias Schick, Chef des Stadtsportbunds Cottbus
Made with FlippingBook
RkJQdWJsaXNoZXIy MTcxMjA2