lausebande_05-2021

56 › Haustiere Martin Rütter ist durch das TV Deutschlands bekannteste Instanz für die Hundeerzie- hung. Wir sprachen mit dem Familienvater von vier Kindern über Familie und darüber, wie er auf den Hund gekommen ist: Wussten Sie eigentlich, dass es in Deutschland 5,3 Millionen Hunde – und demnach auch Hun- debesitzer gibt? Ja. Und die Zahl der Menschen, die einen Hund im Haushalt haben, ist noch wesentlich höher: rund 10 Millionen. Haben Sie als Kind schon Hunde gemocht – oder wie kam es zu dieser besonderen Beziehung? Ich hatte schon immer einen engen Draht zu Hunden, obwohl ich als Kind keinen eigenen haben durfte, da meine Eltern auch heute noch jedes Tier für sinnlos halten, dass man nicht auf den Grill legen und essen kann. Ich habe aber beispielsweise in meiner Jugend die Hunde der Nachbarn ausgeführt und die Hunde meiner „Man braucht viele Rituale“ Interviewmit demHundeprofi Martin Rütter Tante ohnmächtig gekrault. Tante Thea besaß in den 80er-Jahren so eine Art Pflegestelle für gestrauchelte Vierbeiner – und nicht nur das, sie besaß auch die phänomenale Gabe, Hunde, die anfangs ganz wunderbar waren, binnen we- niger Wochen völlig wahnsinnig zu machen. Ein Schlüssel-Erlebnis, ich wollte unbedingt wissen, warum so viele Menschen um mich herum Prob- leme mit ihren Hunden haben. Ich habe dann be- gonnen, Unmengen an Literatur zu verschlingen. Wie sieht das in Ihrer Familie aus, konnten Sie Ihren Kindern die Hundeliebe vererben? Bei Kindern wechseln die Interessen ja häufig sehr schnell. Was gestern angesagt war, ist morgen schon wieder out. Aber natürlich hatten meine Kinder eine sehr innige Beziehung zum Familien- hund Mina, sie war ein fester Bestandteil der Fa- milie. Ich glaube, dass die größte Fähigkeit beim Thema Hund die Beobachtungsgabe ist. Zwei meiner Kinder haben die auf jeden Fall, aber nur eines hat auch so einen engen Draht zu Tieren.

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