lausebande_05-2021

6 › Aktuelles Die Giftnotrufzentralen in Deutschland haben in den letzten Wochen und Monaten eine steigende Anzahl von Notrufen und Anfragen im Zusam- menhang mit Desinfektionsmitteln registriert. Das bestätigt auch Daniela Acquarone, Leiterin des Giftnotrufs für die Region Berlin-Branden- burg an der Charité in Berlin: „Tatsächlich werden auch im Giftnotruf der Charité während der Covid-19-Pandemie verstärkt Anrufe von besorg- ten Eltern registriert, nachdem ihre Kinder zum Beispiel Desinfektionsmittel getrunken haben“, so Daniela Acquarone. Insgesamt hat der Giftnotruf während der Coro- napandemie nicht wesentlich mehr Anfragen als zu sonstigen Zeiten. Auffällig ist es jedoch, dass sich viele Anfragen, die Kinder betreffen, auf die versehentlichen Einnahmen von Desinfektions- Vergiftungen und Verätzungen gehören zu den Unfallrisiken, von denen besonders Kleinkinder betroffen sind. Rund 90 Prozent aller Vergiftungs- unfälle betreffen Kinder im Alter zwischen 0 und sechs Jahren. Die meisten dieser Unfälle ereignen sich dabei zu Hause. Mit der zunehmenden Be- weglichkeit der Kinder ab dem ersten Lebensjahr steigt das Risiko, dass die Kleinen mit giftigen oder ätzenden Substanzen in Berührung kommen. Oft ist man sich kaum bewusst, dass viele Mittel – die zum Teil regelmäßig im Haushalt benutzt werden – giftig und bei unsachgemäßem Ge- brauch gerade für Kinder äußerst gefährlich sein können. Das gilt für alltägliche Reinigungs- und Pflegemittel, aber auch für sogenannte Genuss- mittel wie Alkohol und Zigaretten und erst recht für Medikamente. Vorsicht mit Desinfektions- und Reinigungsmitteln imHaushalt

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