lausebande_05-2021

Titelthema ‹ 69 bleiben, einheitliche Kriterien liegen ihnen nicht zu Grunde. Seepferdchen / Frühschwimmer Wer das Seepferdchen haben möchte, der muss nach einem Sprung vom Beckenrand 25 Meter in einer Schwimmart wie Brust oder Kraul schwimmen und einen Gegenstand aus schulter- tiefem Wasser hochholen können. Zudem sollten die Kinder die wichtigsten Baderegeln kennen. Ganz wichtig: Wer die Seepferdchen-Prüfung ab- solviert hat, ist kein sicherer Schwimmer. Das gilt erst mit dem Freischwimmer-Abzeichen. Deutsches Schwimmabzeichen Bronze / Freischwimmer Den Freischwimmer bzw. das Schwimmabzei- chen in Bronze erhält, wer die Baderegeln kennt und folgende Prüfungsleistungen im Wasser ab- legen kann: Einen Gegenstand tauchend aus 2 Meter Wassertiefe hervorholen. Vom Startblock oder 1-Meter-Brett ins Becken springen. Vom Beckenrand kopfwärts ins Wasser springen und innerhalb von 15 Minuten mindestens 200 Meter schwimmend zurücklegen, davon 150 Meter in einer Schwimmart und 50 Meter in einer weiteren Schwimmart, wobei während des Schwimmens von Bauch- in Rückenlage gewechselt werden soll oder umgekehrt. Erst wenn Kinder dies be- herrschen, gelten sie als sichere Schwimmer und können auch unbeaufsichtigt imWasser bleiben. Deutsches Schwimmabzeichen Silber Für das Abzeichen in Silber muss man neben den Baderegeln auch das richtige Verhalten zur Selbstrettung beherrschen. Im Wasser muss man 20 Minuten am Stück schwimmen, nachdem man kopfwärts vom Beckenrand ins Wasser ge- sprungen ist. In dieser Zeit sind mindestens 400 Meter zurückzulegen, davon 300 m in Bauch- oder Rückenlage in einer Schwimmart und 100 m in der anderen Körperlage, der Wechsel er- folgt während des Schwimmens. Zudem muss man 10 Meter Streckentauchen mit Abstoßen vom Beckenrand im Wasser und zwei Mal einen Gegenstand aus etwa zwei Meter tiefem Wasser hochholen. Zudem muss man vom 3-Meter-Brett springen oder zwei verschiedene Sprünge aus 1 Meter Höhe absolvieren. Deutsches Schwimmabzeichen Gold Für das höchste Schwimmabzeichen muss man neben den Baderegeln und dem Wissen zur Selbstrettung auch wissen, wie man andere Per- sonen aus dem Wasser rettet. Nach dem Sprung kopfwärts vom Beckenrand sind innerhalb von 30 Minuten mindestens 800 Meter zurückzulegen, davon 650 Meter in einer Schwimmart, 150 Meter in einer weiteren. Auch hier muss während des Schwimmens die Körperlage gewechselt werden. Weitere Prüfungsinhalte sind: Startsprung und 25 Meter Kraulschwimmen, 50 Meter Rücken- schwimmen mit Grätschschwung ohne Armtä- tigkeit oder Rückenkraulschwimmen, 10 Meter Streckentauchen aus der Schwimmlage heraus ohne Abstoßen vom Beckenrand, innerhalb von drei Minuten drei Mal einen Gegenstand aus zwei Meter tiefem Wasser holen. Ein Sprung aus drei Meter Höhe oder zwei verschiedene Sprünge aus ein Meter Höhe. 50 Meter Brustschwimmen nach Startsprung in höchstens 1:15 Minuten und 50 Meter Transportschwimmen, wobei ein schwerer Gegenstand geschoben oder gezogen werden muss. Typische Fehler imWasser Es gibt ein paar Mythen rund ums Schwimmen und Planschen, die noch immer verbreitet sind. Daher wollen wir an dieser Stelle über typische und teils gefährliche Irrtümer aufklären: Irrtum 1: Kinder rufen imWasser umHilfe, wenn sie untergehen Das tückische an Badeunfällen mit Kindern ist, dass sie leise ertrinken. Während ältere Kinder und Erwachsene anfangen, im Wasser zu stram- peln oder um Hilfe rufen, wenn sie unterzugehen drohen, gehen Kleinkinder aufgrund ihrer spezi- fischen Gewichtsverteilung leise unter. Sobald der Kopf unter Wasser gerät, können sie ihn nicht mehr allein heben und sinken wie ein Stein zu Boden. Deswegen passiert es leider auch jedes Jahr wieder, dass Kinder in vollen und bewachten Schwimmbädern unbemerkt untergehen und er- trinken. Daher ist es so wichtig, dass Eltern ihre Kinder amWasser immer im Blick behalten. Irrtum 2: Mit dem Seepferdchen kann mein Kind sicher schwimmen Es ist ein Irrglaube vieler Eltern, dass sie sich ent- spannt zurücklehnen können, sobald das Kind erfolgreich am Seepferdchen-Kurs teilgenommen hat. Kinder mit Seepferdchen können sich eine Weile über Wasser halten, sind aber keine si- cheren Schwimmer. Laut DLRG gelten Kinder dann als wassersicher, wenn sie sich unter und

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