lausebande-2022-05

Aktuelles ‹ 27 Ralf Schneider (Elternbeirat Cottbus) an die Landesregierung: „Liebe Landesregierung, wir sind uns der Schwierigkeiten, welche durch Corona und den furchtbaren Krieg gegen die Ukraine entstanden sind, bewusst, aber man kann und darf diese Gründe nicht für alles einsetzen, was man nicht umsetzten möchte oder meint nicht zu können. Vorschläge, Ideen und Mitwirkung gibt es genügend. Bitte öffnen Sie Ihre Augen und Ohren und packen Sie die Dinge jetzt an! Bitte keine weiteren Verschiebungen, schieben Sie die Interessen unsere Kinder und von uns Eltern nicht weiter auf die „lange Bank“! Was die Politik hierzulande leider noch immer nicht verstanden hat: Unsere Kinder sind unsere Zukunft, an ihnen darf nicht gespart werden!“ www.elternbeirat-cottbus.de es darum, die Früheinschulung 5-jähriger Kinder zu vermeiden. Daher sollen Kinder künftig am Stichtag 30. Juni sechs Jahre alt sein für die Einschulung, statt wie zuvor am 30. September. Ein Blick auf die Homepage des MBJS säht jedoch auch bei diesem Versprechen erste Zweifel bezüglich der tatsächlichen Umsetzung. Dort ist zu lesen, dass die Verlegung des Einschulungsstichtags von September auf Juni mit hohen finanziellen Kosten für das Land einhergehe. Statt einem klaren Plan für die Umsetzung gibt es als Zielsetzung nur die Aussage, dass die Verlegung bis zum Ende der Legislaturperiode erledigt sein soll. Formulierungen wie: „zum Ende der Legislatur“ oder gar: „nächste Legislatur“ bergen jedoch immer das Risiko des Vergessenwerdens und sind kein Zeichen von „Wir packen das jetzt an!“ In einem Schreiben wandte sich der Elternbeirat Cottbus direkt an den Ministerpräsidenten Dietmar Woidke, in der Hoffnung, dass es auf dem direkten Weg schneller vorangeht. Der Beirat schlug vor, dass Brandenburg sich an der bereits laufenden Regelung des Landes Baden-Württemberg orientiert. Dort wurde beginnendmit dem 31. August im Schuljahr 2020/21 jedes Jahr der Stichtag um einen Monat nach vorn verlegt, sodass ab dem Schuljahr 2022/23 der Einschulungsstichtag der 30. Juni seinwird. Dies verteile die finanziellen Kosten für das Land auf mehr Jahre und reduziere die Belastung für die Kita-Einrichtungen. Der Ausgang im Land Brandenburg ist hier: ungewiss. Versprechen 3: die beitragsfreien Kitajahre Im Gegensatz zu Berlin, wo Kitas seit 2018 beitragsfrei sind, müssen Eltern in Brandenburg nach wie vor für die Betreuung ihrer Kinder in Kindertagesstätten bezahlen. Lediglich das letzte Kitajahr ist aktuell kostenlos. 2022 sollte ein zweites beitragsfreies Jahr folgen – doch dieses Versprechen wurde gebrochen. Stattdessen kommt es erst 2023, ehe ab 2024 für alle drei Kitajahre (3- bis 6-Jährige) keine Elternbeiträge mehr fällig werden. Die zusätzlichen Kosten für denWunschzustand vieler Eltern ab 2024 belaufen sich einem Gutachten zufolge auf gerade einmal 176 Millionen Euro. Die Beitragsfreiheit würde nur gut ein Prozent der Gesamtausgaben des Landes im Kitabereich kosten. Doch dieses eine Prozent ist offensichtlich zu viel – womit sich der Kreis zum Grundproblem schließt: Die Bildung der Kinder hat in der Landespolitik und dort im Haus von Britta Ernst eine zu geringe Priorität. Auch, dass vorschulische Bildung genauso Bildung ist und für alle Kinder kostenfrei sein muss, scheint noch nicht überall klar zu sein! Der Elternbeirat Cottbus fragt sich mittlerweile, wie viele Vorhaben aus dem gemeinsamen Koalitionsvertrag Brandenburgs eigentlich noch verschoben werden sollen. Die Koalition feierte gerade ihre Halbzeitbilanz. Dem Elternbeirat Cottbus ist nicht nach Feiern zumute, wie Ralf Schneider mitteilt: „Wir schauen mit Sorge auf die zweite Halbzeit und fragen uns, wie die Landesregierung alle ihre verschobenen Projekte noch umsetzen will“. Möglicherweise muss die aufkommende Bildungskrise erst mit voller Wucht zuschlagen, ehe Bund und Land die erforderlichen Milliardensummen für die Bildung unserer Kinder aufbringen. Elternbeirat Cottbus: Machen Sie mit! Fordern auch Sie Ihre Rechte und die Ihrer Kinder vor den politischen Ebenen auf Stadt und Land ein! Je größer der Elternbeirat ist, desto größer und hörbarer ist dieses Gremium. Interessierte Eltern können sich gern per Mail unter kontakt@elternbeirat-cottbus.de darüber informieren, ob ihre Einrichtung bereits im Elternbeirat vertreten ist. Der Beirat unterstützt auch gern, wenn es um die Wahl von Elternvertretern für den Cottbuser Elternbeirat geht. Weitere Informationen finden Sie auch auf der Homepage des Elternbeirats Cottbus.

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