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Titelthema :: Seite 70 ob das Thema und die Tätigkeit junge Menschen ansprechen, ob sie über Freunde oder Bekannte auf Möglichkeiten des Engagements hingewiesen und dazu eingeladen werden, ob sie Gemeinschaft mit den anderen Engagierten erfahren und ob Jugendli- che in ihrem Engagement unterstützt werden.“ Eltern wiederum finden über ihre Kinder häufig zum Ehrenamt: Sie engagieren sich im Elternrat der Kita oder Schule, sie unterstützen den Sportverein des Sprösslings. Ein persönlicher Bezug oder besonde- res Interesse ist in der Regel die wichtigste Basis, wenn man ein Ehrenamt sucht. Während einige Menschen aktiv nach einer sinnvollen und sinnge- benden Tätigkeit suchen, rutschen andere eher zu- fällig rein, weil sie vom Verein oder der Schule ab- gesprochen wurden. Eine wichtige Rolle spielen die Eltern: Sie üben durch ihr eigenes Engagement eine Vorbildfunktion für ihre Kinder aus. Eine mindestens ebenso wichtige Funktion haben die Schulen: Durch Projekttage, Kooperationen mit Vereinen und Institutionen sowie Ganztagsan- gebote zeigen sie den Schülern Möglichkeiten für Freizeitaktivitäten auf, woraus wiederum ein Eh- renamt erwachsen kann. Sie können sich in AGs oder Projektwochen ausprobieren und testen, was ihnen liegt und Spaß macht. „Nichts tun ist im Fall der Fäl- le das Schlimmste“, wissen inzwischen Dave Oelschläger und Leon Schwar- tinski vom DRK Ortsverein Schwarzheide-Lauchhammer. Die bei- den jungen Männer sind zwar noch keine Sanitäter, arbeiten jedoch darauf hin und haben mit der Aus- bildung begonnen. Sie sind dabei, wenn es heißt, größere Veranstaltungen in und um Senftenberg wie beispielsweise Messen oder das Stadtfest mit dem Sanitätsdienst abzusichern. Dave und Leon wa- ren bis vor kurzem Mitglieder des Jugendrotkreuzes des DRK-Ortsvereins Schwarzheide-Lauchhammer. Sie gehörten zu den engagierten jungen Menschen der ersten Stunde, als sich das Jugendrotkreuz des Ortsvereins im Frühjahr 2014 gegründet hat. „Wir Ich & mein Ehrenamt: Jugendrotkreuzmitglieder Dave & Leon waren neugierig, wurden von einem Freund zu den ersten Treffen mitgenommen und sind geblieben“, erinnern sich die beiden 17- und 18-Jährigen. In den letzten vier Jahren haben sie viel gelernt – Erste Hil- fe, stabile Seitenlage, Herz-Druck-Massage. Sie wa- ren als Praktikanten überall dabei, wo der Ortsver- ein des DRK Kreisverbands Lausitz e.V. gebraucht wurde. „Man erlebt viel und lernt interessante Men- schen kennen“, beschreiben Dave und Leon, warum sie sich am Wochenende und in den Ferien für das Ehrenamt engagieren. Außerdem geben beide zu, inzwischen viel offener und hilfsbereiter auf Men- schen zuzugehen – ein angenehmer Nebeneffekt ih- res Ehrenamtes. „Wir können Jedem nur empfehlen, sich zu engagieren.“ Dave Oelschläger (li.) und Leon Schwartinski DRK Lausitz Text & Foto: Dunja Petermann und Online-Kurse kostenfrei zu „Digitalen Helden“ ausgebildet werden, mit dem Ziel digitale Medien bewusst und kompetent zu nutzen. www.betterplace.org/de Spendenplattform, bei der man nach Projekten suchen kann, für die man spenden möchte, aber auch selbst Projekte veröf- fentlichen oder ein Ehrenamt suchen kann. www.mobile-retter.de App, bei der sich Ersthel- fer wie Sanitäter, Ärzte und Krankenschwestern registrieren können. Sollten Sie bei einem Unfall zufällig in der Nähe sein, werden sie automatisch über die Leitstelle informiert, dass sie als Ersthelfer gebraucht werden. So finde ich das passende Ehrenamt Studien zeigen ganz klar: Das Internet mag eine immer größere Rolle spielen. Aber die meisten Men- schen finden analog zu ihrem Engagement. Fast immer gibt es einen persönlichen Bezug: Kinder und Jugendliche haben meist über Freunde, Ge- schwister, den Verein oder die Schule ihr Ehrenamt gefunden. Nochmals die Soziologin Martina Gille: „Charakteristisch ist, dass das Engagement jun- ger Menschen an ihre alltägliche Lebenssituation anknüpft. Ob sich ein Jugendlicher engagiert oder nicht, ist nicht zufällig. Entscheidend ist vielmehr,

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