lausebande-06-2019

Titelthema :: Seite 33 „Prinzipiell kann unser Sohn selbst entscheiden, was er an Sü- ßem isst. Allerdings greifen wir schon ein, wenn es zu viel wird. Manchmal gibt es Phasen, wo er besonders viel nascht oder auch bei Familienfeiern. Wenn er Süßigkeiten geschenkt be- kommt, zum Beispiel zum Geburtstag, dann kann er einen Teil behalten und essen, der Rest wird dann für später für die ganze Familie zum Naschen weggepackt.“ Familie Heinrich packt alles, was man gerne nascht, auf den Tisch. Nun nimmt man sich 7 kleine Tüten und beschriftet sie mit Montag bis Sonntag. Dann packt man in jede Tüte eine hal- be Handvoll Süßes / Nascherei hi- nein. Der Rest vom Tisch kommt wieder in den Schrank. Jede Tüte ist nun für einen Tag in der Woche gedacht. Sollte man an einem Tag mehrere Tüten der Woche verzeh- ren, hat man für die restlichen Tage der Woche halt weniger Tüten. So- mit kann man lernen, sich zu brem- sen und besser damit umzugehen. Sie führen außerdem einen Laden in Guben – gibt’s da auch Süßigkei- ten? Natürlich. Denn wie schon ge- sagt, Verbote bringen nichts. Aber die Süßigkeiten in meinem Sorti- ment haben alle Bioqualität. Sie sind als Ernährungsbe- raterin tätig. Welche Rol- le spielen die Themen Zucker und gesunde Ernährung in Ihrem Pra- xisalltag? Versteckter Zucker spielt genauso eine Rolle wie versteckte Fette. Gerade diese nicht offen- sichtlichen Dickmacher sind es, die irgendwann das Fass zumÜberlau- fen bringen, so dass die Patienten dann zu mir kommen. Aber ich be- rate auch immer wieder zu Nah- rungsmittelunverträglichkeiten und Allergien. Sollte man komplett auf Süßigkei- ten verzichten? Nein, weder kann noch sollte man Süßigkeiten kom- plett verbieten. Entscheidend ist die Menge. Ich empfehle als ge- sunde Alternative zum Schokorie- gel getrocknetes Obst. Oft reicht auch der Griff zu einem Stück Obst oder einem Glas 100%-igen Saft aus, um den Hyper nach etwas Süßem zu stillen. Tipp: Wenn der Heißhunger doch mal auf Schoko- lade kommt, greifen sie zu dunk- ler Schokolade mit einem Kakaoan- teil ab 50 %. Am besten, sie legen diese vorher in den Kühlschrank, denn der Mund hat dann länger zu tun, die Schokolade zu schmelzen. Sie haben selbst Kinder. Wie hand- haben Sie zu Hause den Umgang mit Süßigkeiten? Wir haben ein kleines Süßigkeitenfach. Die Kin- der wissen, dass sie fragen müssen, wenn sie etwas daraus nehmen wollen. Das klappt zwar nicht im- mer, aber meistens. Am Tag dürfen sie eine halbe Kinderhand voll Sü- ßigkeiten naschen. Beim Einkau- fen achte ich darauf, dass die Le- bensmittel wenig Zucker enthalten. Tipp: was ich immer wieder gerne bei Beratungen mache, ist den Pa- tienten Naschtüten zu empfehlen, um den Umgang mit den Süßigkei- ten zu lernen. Was bedeutet das? Am Sonntag setzt man sich hin und Ernährungsberaterin Ulrike Held über Verbote, Süßigkeiten und gesundes Naschen. Die Ernährungswissenschaftlerin Ulrike Held betreibt in Guben das Geschäft „einLaden“ und arbeitet nebenbei als Ernährungsberaterin. Man kann und sollte Süßigkeiten nicht verbieten

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