lausebande- 06-2020

meiner Arbeit liebe ich darüber hinaus die Vielsei- tigkeit der Aufgaben, das Anpassen und Improvi- sieren sowie die wechselnden Arbeitsorte.“ Für seinen Arbeitgeber, die Zimmerei Thielke GmbH & Co. KG, hat er sich ganz bewusst entschieden. „Die Firma verfügt über sehr gute Maschinen und besitzt die passende Ausstattung sowie die richtigen Kapazitäten. Die Dachgaube auf der Wiepersdorfer Kirche war bisher mein Highlight und auch meine Lieblingsbaustelle“, berichtet der Zimmererlehrling. Er hat seinen Traumberuf gefunden. „Privat schrau- be ich auch gern an Mopeds herum. Doch diesen Be- ruf würde ich niemals mit dem Zimmerer tauschen wollen“, ist sich der Lehrling des Monats sicher. Aktuelles :: Seite 28 In diesem Jahr startete ein Pilotprojekt. Ziel: Gymna- siasten fürs Handwerk begeistern. Zeigen, dass man hier ebenso Karriere machen kann wie mit einem Studium. Oft sogar besser. Zwei Praxiswochen á vier Tage wurde geschraubt, gefeilt, gelötet, geklemmt – und nicht schlecht gestaunt. Die Klassenstufen 8 vom Humboldt- und Max-Steenbeck-Gymnasium tauchten ins Handwerk ein und die Resonanz war für alle Beteiligten überwältigend. Die Praxistage im Berufs- und Technologiezentrum führten sie durch verschiedene Berufsbilder. Schaltschränke und Steuerungstechnik; selbst gelötete, filigrane Draht- würfel; robuste Stahlobjekte; Maßarbeiten aus Holz – die Mädchen und Jungen waren von einer unbe- kannten Welt schlichtweg fasziniert. Künftig soll das Projekt, das für Gesamtschulen schon eine lange Tradition hat, für Gymnasien ver- stetigt werden. Die zwei Praxiswochen können im Unterricht vor- und nachbereitet werden. Sie sol- len auch an Gymnasien zum wichtigen Baustein im Rahmen der Berufsorientierung wachsen. Dass Handwerk hier auf Interesse stößt, beweisen Schüler und Lehrer des Max-Steenbeck-Gymnasiums. In der MINT-Spezialschule vermutet mancher eher Nerds als Praxishelden. Die Resonanz auf der Nebenseite zeichnet ein ganz anderes Bild. Karriere im Handwerk statt Uni – ein Pilotprojekt