lausebande- 06-2020
Titelthema :: Seite 49 auch einfach die Standard-Helfer nutzen, mehr Spaß macht es aber mit einem Messer, dessen Griff mit Glitzersteinen versehen ist oder dessen Klinge als Tiergesicht daherkommt. Wer sich jetzt fragt, ob Kinder wirklich schon mit dem Messer schneiden sollten, dem antworten wir: ja, unter Aufsicht. Kleine Kinder ab etwa 3 Jah- ren können mit einem Buttermesser ohne schar- fe Klinge weiches Obst wie Banane eigenständig schneiden. Größeren Kindern kann man unter Aufsicht auch ein scharfes Messer in die Hand ge- ben. Wichtig ist es, dass die Kinder von Beginn an verinnerlichen, dass sie damit sorgsam umgehen. Beim Schneiden mit dem Messer heißt das: Nur im Sitzen und auf einem Brettchen schneiden, die Klinge weit genug entfernt von der Hand ansetzen. Bringen Sie den Kindern die richtigen Schneide- techniken bei: Den Tunnelgriff zum Halbieren von Bananen oder Möhren und den Krallengriff zum Scheiben schneiden. Ein scharfes Messer ist sogar ungefährlicher als ein halbstumpfes Messer, bei dem die Kinder Kraft aufwenden müssen und am Ende vielleicht abrutschen. Ansonsten gilt: Eltern können am besten einschät- zen, welche Aufgaben sie ihrem Nachwuchs be- reits zutrauen und die Kleinen wachsen mit ihren Aufgaben. Hier ein paar Vorschläge, was Kinder in welchem Alter machen können, die aber nur als grobe Orientierung dienen: 1 bis 2 Jahre: Gemüse und Obst in einer Schüssel waschen, Zutaten bringen, Teig kneten, Zutaten in eine Schüssel kippen, Puderzucker sieben, Plätz- chen ausstechen 3 bis 4 Jahre: Teig ausrollen, Tisch decken, Käse- würfel oder weiches Obst wie Bananen schneiden, Zutaten verrühren, Käse reiben, Möhren mit dem Sparschäler schälen, Rosenkohl grob putzen, Soße abschmecken 5 bis 6 Jahre: festeres Obst und Gemüse schnei- den, Zutaten abwiegen, im Kochtopf rühren, Kar- toffelbrei stampfen, Kuchen glasieren, Getränke eingießen, Speisen auftun Küchengeräte wie Pürierstab, Mixer oder Rührge- räte, aber auch Herd und Ofen sollten Kinder erst ab dem Grundschulalter bedienen – unter Aufsicht der Eltern. Je kleiner die Kinder sind, desto mehr Aufwand macht es, sie mitkochen zu lassen. Denn ohne Frage dauert es länger, bis die Vierjährige die Möhre geschält oder den Parmesan gerieben » Der Krallengriff (oben) und der Tunnelgriff schützen Kinderfinger beim Schneiden vor Verletzungen. gewachsen sind, umnutzen. Hier können professio- nelle Küchenplaner gute Tipps geben. Für die Kin- der ist es toll, wenn ihre Küchenhelfer und ihr Ge- schirr in einem Schrankfach oder einer Schublade verstaut sind, an die sie ohne Hilfe herankommen. Dann kommen Sie entspannter durch die „alleine machen!“-Phase. Wo gehobelt wird, fallen bekanntermaßen Späne. In der Küche sind es die Kartoffelschalen und das Mehl, das auf dem Fußboden landen kann. Daher sollten sich Arbeitsplatte und Boden leicht reinigen lassen. Wer in der Küche auf Teppiche und Tischdecken ver- zichtet, schont Nerven und Waschmaschine. Praktische Küchenhelfer In der Regel finden es Kinder sehr spannend, wenn sie den Großen beim Backen und Kochen helfen dürfen. Noch interessanter wird es, wenn sie dazu ihre eigenen kleinen Küchenhelfer nutzen können. Das fängt an mit der passenden Kinderschürze und geht weiter mit Schneide- und Rührwerkzeugen. Vom Nudelholz bis zum Schneebesen gibt es fast alle Utensilien auch in Kindergröße und -optik. Hier finden Eltern eine bunte Auswahl im Fach- handel oder Internet. Natürlich können die Kids
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