lausebande- 06-2020

Titelthema :: Seite 52 Die Jüngsten dürfen noch mit Fingern essen, im Kita-Alter sollte dann der Umgang mit Besteck eingeübt werden. Kresse lässt sich leicht selber anpflanzen und wird auf dem Butterbrot zum gesunden Snack. bel. Vier- bis Fünfjährige sollten den Umgang mit Messer und Gabel lernen und versuchen, sich ihr Brötchen selbst zu schmieren. Keine Regel ohne Ausnahme: Wenn wie derzeit ohnehin die Nerven aller Familienmitglieder überstrapaziert sind, sollten Sie die Regeln ab und zu bewusst lockern. Wie wäre es zum Beispiel mit einem Picknick auf dem Balkon oder auf dem Wohnzimmerboden? Oder Fingerfood für alle? Kleine Kostverächter Schon im Babyalter gibt es die guten und die schlechten Esser. Während die Mütter letzterer im Internet verzweifelt nach Tipps zum Umgang mit Breiverweigerern suchen, können die anderen entspannt diverse Breisorten ausprobieren. Viel- leicht ist es ein kleiner Trost für jene Familien mit kleinen Kostverächtern, dass auch die guten Es- ser irgendwann in die „Ich will aber nur Nudeln“- Phase kommen. Denn früher oder später fällt der Satz, den viele Eltern kennen und verfluchen: „Das will ich nicht essen.“ Grünzeug wird vom Teller geschoben, Soße ignoriert, dafür der Nachtisch dem Haupt- gericht vorgezogen. Solche Phasen lassen sich nicht verhindern, aber mit etwas Glück und Ge- schick verkürzen und abschwächen. Um Kinder an Neues und Ungeliebtes zu gewöhnen, gilt: Vor- bild sein und immer wieder anbieten – allerdings ohne Druck. Wenn die Tochter sieht, dass Papa immer wieder Paprika isst und diese ihm offenbar wirklich schmeckt, wird sie irgendwann auch mal zugreifen. Wer seine Kinder von Anfang an vielfältig ernährt und ihnen immer wieder verschiedene Lebensmit- tel anbietet, verringert die Wahrscheinlichkeit für Mäkel-Phasen. Je früher Kinder mit verschiedenen Aromen, Gewürzen, Lebensmitteln in Berührung kommen, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie diese Vielfalt an Aromen mögen. Kleine Kinder lernen mit einer Mischung aus Neugier und Ablehnung essen. Sie werden viel probieren, manches wieder ausspucken. Manche Kinder er- weitern ihr Geschmacksspektrum von sich aus, andere benötigen Impulse. Eltern sollten Kinder ganz bewusst beim Kennenlernen unterschiedli- cher Geschmacksrichtungen anleiten. Bieten Sie die Möhre oder den Kohlrabi roh und gekocht an. Lassen Sie das Schweinefilet gewürzt und ungewürzt kosten. Lassen Sie den Unterschied zwischen roter und gelber Paprika erschmecken. Nutzen Sie in der Küche verschiedene Kräuter und Gewürze, wobei scharfe Gewürze wie Pfeffer oder Chili behutsam eingeführt werden sollten.

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