lausebande-06-2024

Titelthema ‹ 45 Wenige Tage, bevor diese lausebande gedruckt wurde, hat die EU ein KI-Gesetz beschlossen – das erste seiner Art weltweit. Damit reagiert die Europäische Union auf technologische Entwicklungen, die ziemlich rasant vonstattengehen. Die sogenannte Künstliche Intelligenz ist mittlerweile zu Dingen in der Lage, die wir von zwanzig Jahren für undenkbar gehalten hätten. Was bedeutet das für uns und unsere Kinder? Das versuchen wir in diesem Titelthema zu beantworten. Doch was ist eigentlich Künstliche Intelligenz? Wir haben sie selbst gefragt – und Chat GPT um eine Definition gebeten. Das ist die Antwort: „Künstliche Intelligenz bezieht sich auf die Fähigkeit von Maschinen oder Computersystemen, Aufgaben auszuführen, die normalerweise menschliche Intelligenz erfordern würden. Das umfasst verschiedene Techniken, wie zum Beispiel maschinelles Lernen, bei dem Algorithmen auf Daten trainiert werden, um Muster zu erkennen und Vorhersagen zu treffen, sowie tiefe neuronale Netze, die Strukturen imitieren, die im menschlichen Gehirn gefunden werden. KI-Systeme können Aufgaben wie Spracherkennung, Bilderkennung, Übersetzung, Autonomes Fahren, und vieles mehr durchführen. Der Fortschritt in der künstlichen Intelligenz hat in den letzten Jahren erhebliche Fortschritte gemacht und spielt eine immer wichtigere Rolle in vielen Bereichen des täglichen Lebens und der Industrie.“ Bei künstlicher Intelligenz übernimmt die Technik Aufgaben, die menschliches Denken erfordern, beispielsweise Sprechen, Rechnen sowie Bilder oder Musik erschaffen. Allerdings ist die KI nicht wirklich kreativ, stattdessen kann sie auf einen riesigen Pool aus Daten zurückgreifen – im Grunde auf einen Datenozean. Nehmen wir das Beispiel ChatGPT: Das Programm wird mit Millionen Texten gefüttert, die im Internet verfügbar sind. Wenn man dann eine Frage stellt, generiert es eine Antwort, in dem es bereits vorhandene – von Menschen verfasste Texte – neu zusammensetzt. Das heißt also: Zunächst einmal ist KI nur deswegen so intelligent, weil sie auf von Menschen erstellte Daten, Texte, Bilder, Kompositionen zurückgreifen kann. Allerdings kann sie dank besserer technischer Voraussetzungen in viel kürzerer Zeit eine viel größere Datenmenge verarbeiten als wir Menschen. Und darin erkennt sie Muster, aus denen sie wiederum neue Muster – also Texte, Bilder oder Lieder – generieren kann. So ist Forschenden gelungen, ein Programm zu erstellen, das gefüttert mit Beethovens Musik dessen 10. unvollendet gebliebene Symphonie beendet hat. Das macht Künstliche Intelligenz für uns manchmal etwas unheimlich. Vielleicht stehen wir auch nur wegen der Begrifflichkeit so ehrfürchtig davor, vermutet der US-amerikanische IT-Fachmann Andrew McAfee: „Wenn man in den Anfangsjahren einen anderen Begriff gewählt hätte als künstliche Intelligenz, irgendetwas Langweiliges wie symbolische Analyse oder Musterabgleich, was beides auch zuträfe, dann würden Menschen heute nicht so sehr ausflippen“, sagte er 2023 im Interview mit dem Spiegel. Was künstlicher Intelligenz aber fehlt, ist so etwas wie ein Bewusstsein. Anders als der Mensch hat sie keine Persönlichkeit. Sie übernimmt Einstellungen und Bewertungen von uns Menschen. Wenn wir sie mit Daten füttern, die einen Zusammenhang zwischen Bildungsstand und Einkommen herstellen, dann übernimmt die Maschine diese Daten und verknüpft vielleicht ein hohes Einkommen automatisch mit einem hohen Bildungsstand. Vor allem ist Künstliche Intelligenz mittlerweile unglaublich präsent in unserem Alltag – oft genug ohne dass wir uns dessen bewusst sind. Das Navi, das uns auf dem kürzesten Weg ans Spion oder Kumpel? Ein Ratgeber zu künstlicher Intelligenz im Kinderzimmer Passend zum Thema haben wir ein KI-Bildprogramm gefragt, wie es sich KI im Kinderzimmer vorstellt. Die Ergebnisse sehen Sie auf den folgenden Seiten.

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