46 › Titelthema Tipps zum Umgang mit Sprachassistenten Datenschutz: Eltern sollten sich bewusst sein, dass Sprachassistenten möglicherweise Daten sammeln und speichern können – und das in der Regel auch tun, denn nur so werden sie mit der Zeit immer besser. Kommunizieren Sie das altersgerecht Ihrem Kind, damit es keine persönlichen Sachen preisgibt. Privatsphäre: Nutzen Sie das Gerät nicht, um Ihr Kind heimlich auszuspionieren und kommunizieren Sie Ihrem Kind offen, dass Sie theoretisch Zugriff auf alle Gespräche im Kinderzimmer haben. Hackerangriff: In der Praxis spielen Hackerangriffe auf privat genutzte Sprachassistenten bisher so gut wie keine Rolle. Theoretisch aber bietet man mit einem solchen System Kriminellen ein weiteres Einfallstor für all jene Geräte, Konten und Systeme, die damit verknüpft sind. Vermenschlichung: Damit die Kinder den Sprachassistent nicht zu sehr vermenschlichen und als Freundin oder gar Diener wahrnehmen, kann ein kleiner Trick helfen: Nennen Sie das Gerät nicht „Alexa“ oder „Siri“, sondern Sprachcomputer. Damit machen Sie sich und Ihren Kindern immer wieder bewusst, dass sie es mit einer Maschine zu tun haben. Altersbegrenzung: Sprachassistenten ermöglichen den Zugang zu einer Vielzahl von Inhalten. Eltern sollten sicherstellen, dass die Inhalte altersgerecht sind und ihren eigenen Werten und Erziehungszielen entsprechen. Mittlerweile ermöglichen die meisten Hersteller bestimmte Kinderschutzeinstellungen. Entweder lernt der Sprachassistent die Stimme des Kindes und ermöglicht ihm nur den Zugriff auf bestimmte Inhalte und Dienste. Oder die Eltern können über Einstellungen bestimmte Profile bearbeiten. Kosten: Durch Sprachassistenten, die direkt mit einem Kundenkonto beispielsweise bei Amazon verbunden sind, können Kinder via Sprachbefehle Spielzeuge oder andere Dinge kaufen und damit ungewollt Kosten verursachen. Um das zu verhindern, können Sie Spracheinkäufe deaktivieren oder diese mit einem Pin bzw. Code absichern. Unter www.medien-kindersicher.de/ finden sich Schritt-für-Schritt-Anleitungen, wie die meisten technischen Geräte – darunter auch smart speaker – kindersicher eingerichtet werden können. Ziel bringt und im Falle eines Staus in Sekundenschnelle eine neue Route berechnet, basiert ebenso auf maschinellem Lernen wie die Sprachassistentin Siri oder Streaminganbieter wie Spotify oder Netflix. Aufgrund unserer Suche und Vorlieben unterbreiten sie uns Empfehlungen, was uns ebenfalls interessieren könnte. Auch die bei Kindern und Jugendlichen beliebten Apps TikTok und Snapchat basieren auf KI. Einfluss der Digitalisierung auf Kinder Wie aber wirkt sich das ständige Online-Sein, die stete Verfügbarkeit von Daten, das unbekümmerte Nutzen von Algorithmen auf uns und vor allem auf unsere Kinder aus? Ehrlich gesagt, wissen wir es einfach noch nicht. Es gibt kaum Forschung dazu, vor allem keine langfristigen Untersuchungen. Forschung rund um KI wird regelmäßig von den neuesten technischen Entwicklungen überholt. So schnell, wie neue Produkte und Apps auf den Markt kommen, so schnell kann ihre Auswirkung gar nicht untersucht werden. Gleichwohl gibt es den Chor jener, die vor den Risiken der Digitalisierung warnen – zu den bekanntesten Warnern gehört der Hirnforscher Manfred Spitzer. Etwas überspitzt warnt er seit Jahren davor, dass Smartphones unsere Kinder dick, dumm und dement machen. Im Interview mit der lausebande vor fünf Jahren zog er ein ernüchterndes Fazit: „Man redet weniger miteinander, es herrscht mehr Misstrauen, Angst und Depressivität. Alle stöhnen, dass sie keine Zeit mehr haben, und alle verbringen ihre Zeit vor dem kleinen Bildschirmchen des Smartphones, nach dem viele schon süchtig sind – Eltern wie Kinder.“ Doch es gibt auch jene, die einen maßvollen Gebrauch durchaus befürworten – wenn er eben in Maßen stattfindet und von den Eltern begleitet wird. Die bisherigen Ergebnisse aus der Medienwirkungsforschung zeigen, dass ein übermäßiger digitaler Medienkonsum negative Auswirkungen auf die körperliche und psychosoziale Entwicklung von Kindern hat.
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