lausebande-06-2024

6 › Aktuelles gelegt. Es findet mit Hilfe seiner Neugeborenreflexe (Such-, Schreit- und Greifreflex) allein den Weg zur Brust der Mutter und „dockt“ dort selbstständig an. Mutter und Kind dürfen sich in Ruhe kennenlernen und den ausgiebigen Hautkontakt genießen, mindestens 1-2 Stunden oder bis nach dem ersten Stillen. Auch auf der Wochenstation in der Klinik und im Wochenbett zu Hause ist ein mehrstündiges, tägliches Bonding mit viel Haut-zu-Haut-Kontakt in den ersten Wochen ausschlaggebend. Die Mutter sollte anerkennen, dass Stillen viel Zeit benötigt (in den ersten Wochen) und auch harte Arbeit bedeuten kann: Um eine gute Milchbildung anzuregen und zu erhalten, sollte das Baby mindestens acht bis zwölf Mal in 24 Stunden gestillt werden; dabei sollte auf die richtige Anlegetechnik (Das Baby erfasst nicht nur die Brustwarze, sondern auch etwas vom umliegenden Brustgewebe) geachtet werden. Damit das Baby in der ersten Stillzeit seine Saugtechnik etablieren kann und um eine Saugverwirrung zu vermeiden, sollte auf künstliche Sauger wie Schnuller und Fläschchensauger verzichtet werden. Sollte das Baby zugefüttert werden müssen, funktioniert dies auch mit stillfreundlichen Zufüttermethoden (Becher, Brusternährungsset etc.). Stillen ist die natürlichste und gleichzeitig kuscheligste und innigste Form der Säuglingsernährung. Stillen erfüllt das kindliche Bedürfnis nach Hunger, Durst, Nähe, Geborgenheit. Es hilft dem Baby ganz natürlich beim Einschlafen und auch beim Orientieren während des Aufwachens. Stillen unterstützt die Entwicklung des Immunsystems des Babys, schützt vor dem Plötzlichen Kindstod, reduziert das Risiko für Gebärmutter-, Eierstock- und Brustkrebs bei der Mutter. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt, Säuglinge während der ersten sechs Lebensmonate ausschließlich zu stillen und das Stillen auch nach der Einführung von Beikost bis zu zwei Jahre oder länger fortzusetzen. Der weibliche Körper bereitet sich schon in der Schwangerschaft darauf vor. Die Zeit des Stillstarts nach der Geburt ist eine sehr sensible Phase und kann großen Einfluss auf die weitere Stillbeziehung haben. Daher ist es von großem Vorteil, sich vorab zum Stillen zu informieren, z. B. mit Hilfe eines Stillvorbereitungskurses/Literatur/Internet oder durch die Hebamme. Weiterhin essentiell für den Stillstart ist die „Goldene erste Stunde nach der Geburt“ bzw. „breast crawl“: Das Baby wird direkt nach der Geburt nass und nackt auf den nackten Oberkörper der Mutter Tipps für einen guten Stillstart und eine schöne Stillbeziehung

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