lausebande-2019-07

Welche Probleme bewegen nach Ihrer Meinung Familien in der Lausitz und im Spreewald? Es sind zunächst Probleme wie überall im Land: ein Einkommen, das für ein gutes Leben reicht. Bezahl- bares Wohnen. Dass Kinder kein Armutsrisiko mehr sind. Dass der Weg zur Arbeit nicht zu viel Zeit frisst. Dass der Job sicher ist. Dass man sich keine Sorgen um Kita und Schule machen muss. Dass die Kinder glücklich aufwachsen und Stück für Stück ihr Leben in die eigene Hand nehmen können. Ein Arzt in der Nähe. Geborgenheit im Alter. Das verbindet sich mit konkreten Fragen hier bei uns: Was z. B. wird aus dem Klinikum Niederlausitz, wenn jetzt über Veränderungen in der Unterneh- mensstruktur debattiert wird? Wird es gelingen, die Bahnhaltepunkte Raddusch und Kolkwitz wieder einzurichten? Schließlich der Strukturwandel in der Region in der Folge des Braunkohle-Ausstiegs. Was werden Sie für Familien tun, was für die Region Südbrandenburg, wenn Sie gewählt werden? Bleiben wir bei den Beispielen: Wir wer- den weiter dafür sorgen, dass alle Krankenhaus- standorte im Land erhalten bleiben – als Teil der Öffentlichen Daseinsvorsorge. Wir werden uns für mehr Bahnverkehr, für dichtere Taktzeiten und auch für Raddusch und Kolkwitz einsetzen. Und wir werden dafür sorgen, dass der Strukturwandel in der Lausitz nicht nur sozial abgefedert verläuft, sondern Perspektiven für die ganze Region eröffnet. Politik für Familien ist eine sehr komplexe Sache – es geht nicht nur um Reparatur in Notlagen. Wenn wir LINKE nun eine Offensive für tarifliche Bezah- lung starten, dann kommt das in Gestalt besserer Einkommen den Familien ganz direkt zugute. Der Knackpunkt ist, bei jeder Entscheidung die damit verbundenen sozialen Fragen ins Zentrum zu rü- cken. Worin unterscheidet sich die Familienpolitik Ihrer Partei auf Landesebene von der der ande- ren? Vor allem durch unser Familienbild – es geht nicht nur um Vater-Mutter-Kind. Familie ist dort, wo Menschen füreinander einstehen, wo Kinder sind. Glückliche Familien sind Familien, in denen sich alle frei entfalten können, und wo niemand für Zeiten, in denen man sich besonders auf Kinder, El- tern oder Partner konzentriert, bestraft wird. Was sind Ihre Vorhaben im Bereich Kita und Schulen und wie sollen sie bei absehbarer, nachlassender Wirtschaftskraft finanziert wer- den? Wir kämpfen dafür, dass der Zugang zu Bil- dung für alle Kinder, auch unabhängig von Her- kunft und Geldbeutel der Eltern, gesichert wird. Deshalb muss der Zugang zu Bildung kostenfrei sein. Wir wollen eine Schule, in der alle Kinder lange, gemeinsam, miteinander und voneinander lernen können. Wir werden flexible Lösungen ent- wickeln, um alle Schulstandorte erhalten und aus- bauen zu können. Guter Unterricht muss in allen Regionen abgesichert sein. Was die Finanzierung anbelangt, so muss man klare Prioritäten setzen. Ohne Bildung ist alles nix – also kann man hier nicht nach Kassenlage herangehen. Das haben wir übrigens schon ganz am Anfang unserer Regierungszeit gezeigt, als wir noch von geringer werdenden Einnahmen ausge- hen mussten. Was haben Sie persönlich schon für Familien geleistet? Ich war fünf Jahre für die Bildungspolitik zuständig – für die Personalausstattung der Schu- len, für gute Arbeits- und Lernbedingungen dort. Davon sind Familien immer ganz direkt betroffen. Wichtig waren mir die Kita-Beiträge. Wir haben mit der Elternbeitragsfreiheit des letzten Kita-Jahres den Einstieg in die Beitragsfreiheit insgesamt ge- schafft. Darauf bin ich schon stolz. www.dielinke-brandenburg.de Kathrin Dannenbergs Heimat ist der Oberspreewald-Lausitz-Kreis. Seit 1990 ist sie Lehrerin für Geschichte, Sport und LER. 2010 erhielt sie den Deutschen Lehrerpreis. Seit 2014 ist sie Mitglied des Landtags. Als bildungspolitische Sprecherin und stellv. Fraktionsvorsitzende kämpft sie z.B. für bessere Bildungschancen. Wahl-Spezial :: Seite 29

RkJQdWJsaXNoZXIy MTcxMjA2