lausebande-2019-07
Zur Energiewende ist eine wertfreie Recher- che und Information fast unmöglich. Goog- le verweist zum Begriff Energiewende auf über 12 Mio. Ergebnisse und unter diesen ist selbst mit gründlicher Recherche kaum ein Beitrag zu ermit- teln, der die Energiewende in Deutschland ausführ- lich, verständlich und neutral beschreibt. Beiträge in Wikipedia oder anderen Verzeichnissen spiegeln zum Teil auch die Haltung der Autoren wider. Des- halb verweisen wir diesmal deutlicher auf die ausführ- liche Lektion unter www.kleine-klimaschule.de, die hier nur verkürzt wiedergegeben werden kann. Übersicht zur Lektion 3 • Die Energiewende – Begriffsklärung • Die Ziele der Energiewende • (Die Veränderungen im Energiemix) • Die Entwicklung der Emissionen • Die Kosten der Energiewende • Herausforderungen und Konflikte • Die Energiewende im internationalen Kontext Die Energiewende – Begriffsklärung Die Energiewende bedeutet nach heutigem Verständ- nis den Wechsel von fossilen Energieträgern zu re- generativen bzw. erneuerbaren Energieträgern. Zu den fossilen Energieträgern zählen Atom, Kohle, Erd- gas bzw. Fracking-Gas und Öl. Zu den erneuerbaren Energieträgern zählen Wasser, Wind, Sonne und Bio- masse – letztere entspricht der Gewinnung von Ener- gie aus pflanzlichen Substanzen. Die Geschichte der Energiewende reicht weit zurück. Für die Kleine Klimaschule grenzen wir die Energie- wende zum besseren Verständnis aber deutlich ein: Hier beschreiben wir die Energiewende, die infolge der Bemühungen um einen globalen Klimaschutz und eine Verringerung der Erderwärmung in den 1990er-Jahren begann. Da die Energiewende in vie- len Ländern unterschiedlich umgesetzt und disku- tiert wird, beschreiben wir zudem nur die deutsche Energiewende – und versuchen abschließend, sie in einen internationalen Kontext einzuordnen. Die Ge- schichte der heute viel diskutierten Energiewende ist also sehr jung. Sie fußt auf der Klimarahmenkon- vention der Vereinten Nationen (UNFCCC) und fol- genden Ergänzungen wie dem Pariser Abkommen. 1992 von 154 Staaten unterzeichnet, sind der Kon- vention bis heute 197 Staaten beigetreten. Das Ver- tragswerk soll die menschlich verursachte Störung des Klimasystems eindämmen und die globale Er- wärmung verlangsamen. Ziele sind teils konkret mit Emissionsminderungen, teils sehr allgemein formu- liert. Ein Beispiel dafür ist die Begrenzung der Erder- wärmung auf unter 1,5°C. Die Grundlage für die Energiewende – das ist für die Bewertung von Beiträgen und die eigene Meinungs- bildung von zentraler Bedeutung – bildet die Vermei- dung von klimawirksamen, menschlich verursach- ten Treibhausgasen, die meist allgemein als Emis- sionen bezeichnet werden. Es geht im Kern um die Vermeidung vor allem von CO 2 und Methan zur Ein- dämmung des Treibhauseffekts, den wir in Lektion 2 ausführlich dargestellt haben. Die deutsche Ener- giewende ist allerdings durch ein zusätzliches Ziel gekennzeichnet. Nachdem sich imMärz 2011 der Re- aktorunfall im Atomkraftwerk Fukushima ereignete, beschloss Deutschland den Ausstieg aus der Atom- kraft. Weltweit haben dies drei weitere Länder be- schlossen, wobei Deutschlands Atomausstieg am schnellsten erfolgt. Deutschland hat seine Energie- wende in verschiedenen Gesetzen geregelt, die Zie- le und Umsetzung vorgeben. Die Ziele der Energiewende Im Rahmen der Energiewende hat Deutschland ver- schiedene Ziele definiert. Wichtigste Kernziele sind dabei der Ausbau der erneuerbaren Energie und die Erhöhung der Energieeffizienz, wodurch der Energie- bedarf deutlich gesenkt werden soll. Einzelne Ziele gestalten sich wie folgt (alle zentralen Ziele enthält die Online-Version): • Ausstieg aus der Kernenergie bis Ende 2022 • Steigerung des Anteils erneuerbarer Energien am Bruttoendenergieverbrauch bis 2020 auf 18 Prozent, bis 2030 auf 30 Prozent, bis 2040 auf 45 Prozent und bis 2050 auf 60 Prozent. • Reduktion der Treibhausgasemissionen bis 2020 um 40 Prozent, bis 2030 um 55 Prozent, bis 2040 Kleine Klimaschule – Lektion 3 Die Energiewende Empfehlungen :: Seite 84 www.pro-lausitz.de www.kleine-klimaschule.de
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