lausebande-2019-07

cher gegliedert in Energiewirtschaft, Industrie, Ge- bäude, Verkehr und Landwirtschaft. Anhand der Bereiche kann man gut erkennen, wo genau Emis- sionen hauptsächlich entstehen, wo schon viel zu deren Minderung geleistet wurde und wo bei der wei- teren Minderung von Emissionen angesetzt werden kann. Das entspricht auch der politischen Diskus- sion, da genau in diesen Bereichen konkrete Maß- nahmen zum Erreichen der Ziele der Energiewende führen sollen. Betrachten wir nochmals die Entwick- lung der Emissionen in diesen Bereichen (siehe Gra- fik, siehe auch Lektion 2). Über alle Sektoren hinweg hat Deutschland seine Treibhausgasemissionen bislang um 27,5 % senken können. Bis 2020 sollten es ursprünglich 40 % sein. Dennoch könnte man bei erreichten knapp 30 %mei- nen, Deutschland ist auf einem guten Weg. Wie sind diese Zahlen zu werten? Dafür ist es wichtig, sich die Entwicklung der Emissionen und der gesellschaft- lichen Rahmenbedingungen genau anzuschauen. In den letzten zwölf Jahren, seit 2005, konnten die Treibhausgasemissionen in Deutschland lediglich um ca. 7 % gesenkt werden. In dieser Zeit erfolgte aber der Großteil des Zubaus an erneuerbaren Ener- gieträgern. Warum sind dennoch von 1990 bis in die ersten 2000-er Jahre fast drei Mal mehr Emissionen gemindert worden als in etwa dem gleichen Zeitraum danach? Hierzu können zwei Erklärungen herange- zogen werden. Der Zusammenbruch der DDR: Entscheidend ist für die Erreichung der Ziele der Energiewende der Ver- gleichszeitraum. Dieser wurde auf das Jahr 1990 fest- gelegt. Im Oktober 1990 erfolgte die Deutsche Ein- heit, also der Beitritt der ehemaligen DDR zur Bun- desrepublik Deutschland. Das Gebiet der Neuen Bun- desländer verfügte 1990 über die Wirtschafts- und Bevölkerungsstruktur der vormaligen DDR. Inso- fern wurden in diesem Jahr auch entsprechende Emissionen verursacht. Ab Anfang der 1990er-Jah- re bis zum Beginn der 2000-er Jahre erstreckte sich dann ein Strukturbruch vor allem in den industri- ellen Zentren der südlichen Neuen Bundesländer, also Südbrandenburg, Sachsen, Thüringen und Tei- le Sachsen-Anhalts. So gingen allein in der Lausitz von geschätzt 90.000 Arbeitsplätzen in der Energie- wirtschaft gut 80.000 verloren, mit der Textilindus- trie und der Glasindustrie verschwanden ganze In- dustriebranchen. In den Nachwendejahren verlie- ßen fast 1,4 Mio. Bürger ihre ostdeutschen Bundes- länder, meist Richtung Westen. 1990 wurden allein in der Lausitz rund 170 Mio. Tonnen Braunkohle ge- Empfehlungen :: Seite 86 www.pro-lausitz.de www.kleine-klimaschule.de 0 200 400 600 800 1.000 1.200 1.400 Ziele Sonstige Landwirtschaft Verkehr Gebäude Industrie Energiewirtschaft davon CO 2 Steinkohle davonCO 2 Braunkohle 1990 2000 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 Ziele 2020 Ziele 2030 weitgehende Treibhausgas- neutralität Ziele 2040 Ziele 2050 237 120 466 284 210 163 90 1.252 909 905 161 125 386 208 167 181 74 156 108 369 189 149 153 69 162 104 367 186 128 155 70 171 107 377 180 130 154 70 169 115 380 181 140 158 71 164 107 360 180 119 159 72 163 102 349 188 125 162 73 157 95 343 188 130 166 72 155 80 330 193 131 169 72 Treibhausgasemission nach Sektoren in der Abgrenzung des Klimaschutzplans in Mio. t CO 2 -Äquivalente Quelle:Umweltbundesamt 35 0 200 400 600 800 1.000 1.200 1.400 Ziele Sonstige Landwirtschaft Verkehr Gebäude Industrie Energiewirtschaft davon CO 2 Steinkohle davonCO 2 Braunkohle 1990 2000 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 Ziele 2020 Ziele 2030 weitgehende Treibhausgas- neutralität Ziele 2040 Ziele 2050 237 120 466 284 210 163 90 1.252 909 905 161 125 386 208 167 181 74 156 108 369 189 149 153 69 162 104 367 186 128 55 70 171 107 377 180 130 154 70 169 115 380 181 140 158 71 164 107 360 180 119 159 72 163 102 349 188 125 162 73 157 95 343 188 130 166 72 155 80 330 193 131 169 72 Treibhausgasemission nach Sektoren in der Abgrenzung des Klimaschutzplans in Mio. t CO 2 -Äquivalente Quelle:Umweltbundesamt 35

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