lausebande-07-2021
Titelthema :: Seite 105 längere Zeit in praller Sonne spielen lassen, haben die Zeichen der Zeit nicht verstanden. Wenn man Kindern Abkühlung verschaffen möch- te, sollte Zugluft vermieden werden, da sie die Schleimhäute austrocknet und für Erkältungsviren anfällig macht. Vorsicht ist auch beim Einkaufen angebracht, da viele Geschäfte durch Klimaanla- gen die Innentemperatur stark herabsetzen. Was Erwachsene aufatmen lässt, birgt durch das ext- reme Temperaturgefälle für Kinder ein hohes Er- kältungsrisiko. Die ideale Raumtemperatur liegt bei 20 - 21°C, sie sollte aber generell nicht mehr als fünf Grad unter der Außentemperatur liegen. Auch ausgiebiges Baden oder Planschen kann zu starker Unterkühlung und Erkältung führen – hier lohnt sich für Wasserratten die Investition in ein Shirt aus Neopren – in diesem synthetischen Material sorgen kleine, gleichmäßig im Gewebe verteilte Gasbläschen für Wärmeisolierung. An- dererseits kann gerade das Planschen im flachen Wasser bei strahlender Sonne zum Hitzschlag füh- ren, da das Wasser die Sonne reflektiert und Kopf und Oberkörper überhitzt. Nach einer halben Erschöpfend Gefahren bei Hitze Die Leistungsfähigkeit sinkt bei Hitze, Herz- und Kreislaufbeschwerden drohen, auch das Immun- system wird durch zu viel Sonne geschwächt. Mit steigenden Temperaturen steigt auch das Risiko für Magen-Darm-Probleme und lebensmittelbe- dingte Magen-Darm-Infektionen. Durch körperli- che Anstrengung in der Sonne können soviel Flüs- sigkeit und Elektrolyte verloren gehen, dass es zur Hitzeerschöpfung oder zum Hitzschlag kommt. Im Falle einer Erschöpfung kann man mit der schnel- len Zufuhr von Mineralien und Wasser noch re- agieren. Die Anzeichen sind kalter Schweiß, Blässe und ein allgemeines Schwächegefühl. Betroffene frösteln und haben einen schnellen, aber schwa- chen Puls bei normaler Körpertemperatur. Wenn nicht rechtzeitig geholfen wird, kommt es zur Überhitzung des gesamten Körpers und zum Wär- mestau – zum sogenannten Hitzeschlag. Diese Ge- fahr ist bei schwülem Wetter mit hoher Luftfeuchte besonders groß. Bei einem Hitzschlag muss immer ein Notarzt verständigt werden. Eine erste Behand- lung umfasst folgende Möglichkeiten: • feuchte Tücher auf Stirn und Nacken • Körper mit Eiswürfeln einreiben • stabile Seitenlage bei Bewusstlosigkeit Sportliche Aktivitäten sollten gerade bei Kindern bei großer Hitze oder hohen Ozonwerten vermie- den werden. Erwachsene verlieren hier je nach kör- perlicher Belastung bis zu 1,5 Liter Flüssigkeit pro Stunde! Kinder können das schwer einschätzen und durch Flüssigkeitsmangel einen Kreislaufkol- laps erleiden. Ein Kreislaufkollaps beginnt meis- tens mit Schweißausbrüchen, oft einem Schwin- delgefühl, bevor Betroffenen „schwarz vor Augen“ wird. Auch hier muss wie beim Hitzeschlag der Notarzt verständigt werden. Aus diesen Gründen sollten Kinder die pralle Som- mersonne zwischen 11 und 16 Uhr meiden. Besser ist es, morgens und am späteren Nachmittag drau- ßen zu toben bzw. zu spielen. Babys gehören da- gegen überhaupt nicht in die direkte Sonne – und Eltern, die Kleinkinder am Strand ungeschützt und Verhaltenstipps bei großer Hitze • Trinken, trinken, trinken: Wasser, Tees und stark verdünnte Fruchtsäfte ohne/mit sehr wenig Zuckergehalt • Stillbabys können auch schon extra dafür im Handel erhältliches stilles Wasser trinken (Stillmütter: selbst viel mehr trinken!) • Getränke nie eiskalt, lediglich gekühlt • Alkohol, Kaffee und schwarzen Tee meiden • schattige Plätze bzw. kühle, gut belüftete Räume bevorzugen • Klimaanlagen nicht zu kalt stellen – Erkältungsgefahr! • fettreiche Nahrung wie Würstchen, Schweinefleisch etc. meiden • leichte Kost wie Gemüse und wasserreiches Obst bevorzugen • Einkäufe, Arztbesuche etc. vormittags oder abends und außerhalb der Mittagszeit planen • Ozon meiden: zwischen 14 und 17 Uhr sind die Ozonwerte am höchsten, vor allem am Stadtrand und in ländlichen Gebieten » Bei Hitze und hohen Ozonwerten wird Sport für Kinder zur Gefahr
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